Kurz und schmerzlos – Forscher fanden einen Weg, um in Zukunft Stoffwechselwege mithilfe von biologischen Kontrastmitteln sichtbar zu machen. Welche Vorteile diese neue Methode mit sich bringt und wie sie funktioniert, lest ihr hier.
Ein Team von Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Freiburg, des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) und weiterer Standorte hat einen entscheidenden Fortschritt erzielt, um Stoffwechselvorgänge im Körper mittels metabolischer Magnetresonanztomografie (MRT) live beobachten zu können. Sie entwickelten eine Methode, um natürlich im Körper vorkommende Moleküle günstig, sicher und schnell so zu verändern, dass sie zehntausendfach stärker im MRT sichtbar sind. Das spielt unter anderem für die personalisierte Krebsdiagnostik eine wichtige Rolle. Die Ergebnisse ihrer Studie wurden am 13. Juli 2023 in der Fachzeitschrift Angewandte Chemie International Edition veröffentlicht.
„Wir haben einen Weg gefunden, um biologische Kontrastmittel einfach, schnell und sicher herzustellen, die sogar den Stoffwechsel sichtbar machen. Damit können wir den Krebsstoffwechsel in Echtzeit beobachten, was völlig neue Perspektiven für die Krebsmedizin eröffnet“, sagt Studienleiter Dr. Andreas Schmidt, Leiter der Forschungsgruppe Hyperpolarisierung und metabolischen MRT in der Abteilung Medizinphysik der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Freiburg.
MRT-Aufnahme einer Maus: Das hyperpolarisierte Pyruvat (blau) wird in Laktat und Alanin abgebaut. Im MRT lassen sich Zeitverlauf, Ort und Konzentration des Prozesses beobachten. Credit: de Maissin et al., Angew. Chem.
Im MRT werden magnetische Eigenschaften von Molekülen erfasst. Bei einer Hyperpolarisation werden diese Eigenschaften für eine bestimmte Zeit enorm verstärkt, so dass das Signal deutlich besser ist als üblich. Biologisch verhalten sich die Moleküle wie zuvor. So kann der Stoffwechsel von Molekülen auf nicht invasivem Wege beobachtet werden. „Dabei ist der Einsatz unschädlich sowie ohne Strahlenbelastung und die metabolische MRT benötigt nur wenige Minuten. Dies sind insbesondere für Patient*innen, bei denen regelmäßige Nachuntersuchungen nötig sind, wichtige Aspekte“, erklärt Ko-Studienleiter Dr. Stephan Knecht, Entwicklungsleiter bei NVision Imaging Technologies GmbH, Ulm.
Die Ergebnisse der Studie umfassen zwei wichtige Meilensteine:
Dieser Artikel beruht auf einer Pressemiteilung des Universitätsklinikum Freiburg. Die Originalpublikation haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: Jr Korpa, Unsplash