Damit Ihre Transplantationspatient*innen den Sommer in vollen Zügen und mit möglichst geringem Gesundheitsrisiko genießen können, haben wir wertvolle Tipps für Sie zusammengestellt:
In Folge der Immunsuppression sind Transplantationspatient*innen für UV-Strahlung-vermittelte Schäden besonders gefährdet. Daher ist es ratsam, direkte Sonnenstrahlung zu vermeiden, und dazu häufiger den Schatten aufzusuchen, lange Kleidung zu tragen und Sonnenschutzmittel zu verwenden. Im Ausland kann die Belastung durch UV-Strahlung höher sein als in Deutschland und die Maßnahmen sollten entsprechend angepasst werden.
Bevor Transplantationspatient*innen schwimmen gehen, sollte eine vollständige Wundheilung erfolgt sein. Beim Schwimmen in Schwimmbädern ist darauf zu achten, Hände und Füße anschließend zu desinfizieren, um Pilzinfektionen zu vermeiden.
Stehende Gewässer wie Badeseen sollten zunächst ganz vermieden werden. Im Sommer ist das Bakterienwachstum in diesen Gewässern aufgrund der gestiegenen Temperaturen besonders hoch. Mit der erhöhten Anzahl an Mikroorganismen ist auch das Infektionsrisiko erhöht.
Auch in der Nord- und Ostsee können immunsupprimierte Menschen durch vermehrtes Bakterienwachstum gefährdet sein. Im Bereich von Flussmündungen herrscht häufig ein verminderter Salzgehalt. Doch ein hoher Salzgehalt, wie er auch im Mittelmeerraum vorkommt, ist wichtig, um das Wachstum von Bakterien zu verlangsamen. Aktuelle Warnungen zur Mikroorganismen-Belastung können in den Lokalnachrichten verfolgt werden.
Bei einigen Erfrischungsgetränken ist für Transplantationspatient*innen Vorsicht geboten. Grapefruitsaft interagiert mit Immunsuppressiva und anderen Arzneimitteln und kann ihre Wirkung beeinträchtigen, andere Fruchtsäfte sind als Schorle unbedenklich. Cola kann mit ihrem erhöhten Phosphatgehalt den Körper zusätzlich belasten. Auch alkoholische Getränke stellen eine Belastung für den Körper dar und sollten daher umgangen werden.
Eiswürfel werden im Sommer gerne eingesetzt. Ideal für Transplantationspatient*innen sind Eiswürfel aus industriell abgefülltem Wasser oder abgekochtem Leitungswasser, denn Eiswürfel aus dem Supermarkt oder im Restaurant sind häufig keimbelastet.
Speiseeis sollte abgepackt gekauft oder selbst hergestellt werden, da das mögliche An- oder Auftauen einen guten Nährboden für Keime bietet. Daher sollte beispielsweise Softeis oder Eis aus Eisdielen vermieden werden.
Insekten sind potenziell Erreger von Infektionskrankheiten, doch helle Kleidung, Mückennetze und Insektensprays können helfen, sich vor ihnen zu schützen.
Transplantationspatient*innen müssen nicht auf das Verreisen verzichten – sie sollten jedoch einige Punkte beachten. Da das Risiko für Komplikationen kurz nach der Transplantation am höchsten ist, sollten Ihre Patient*innen im ersten Jahr ein Reiseziel in der Nähe wählen. Außerdem ist auf eine angemessene medizinische Versorgung vor Ort zu achten. Medizinische Dokumente (z. B. Transplantations- und Impfausweis, Medikamentenplan), eventuell auch auf englisch, sowie Notfallnummern sollten Patient*innen bei sich tragen. Eine regelmäßige Einnahme der Medikamente sowie ihre vorschriftsmäßige Lagerung ist von hoher Bedeutung. Erinnern Sie Ihre Patient*innen vor einem Urlaub daran, einen ausreichend großen Vorrat an Medikamenten mitzunehmen. Die Medikamente sollten während der Reise im Handgepäck verstaut werden. Bei Reisen in Gebieten mit geringen hygienischen Bedingungen, sollte Leitungswasser unbedingt vermieden werden. Dies betrifft somit ebenfalls rohe, gewaschene Nahrungsmittel, Eiswürfel und das Zähne putzen.
Vor Reiseantritt sollten sich Transplantationspatient*innen mit möglichen Schutzimpfungen und einem Versicherungsschutz auseinandersetzen. Aktuelle Impfempfehlungen können bei der ständigen Impfkommission (STIKO) für das Reiseland eingesehen werden. Im Zweifel verweisen Sie Ihre Patient*innen an Tropen- oder Reisemediziner*innen. Sinnvoll ist außerdem vor Reisebeginn auf einen ausreichenden Versicherungsschutz zu achten. Dieser kann beispielsweise im Falle eines Reiserücktritts oder Rücktransports in Folge einer Erkrankung hilfreich sein.
Auf Transplant-Wissen finden Ihre Patient*innen weitere Informationen rund ums Thema Transplantation sowie Tipps für ihren Alltag!
Referenzen
Bildquelle: iStock.com/ FTiare