Zur Behandlung eines fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinoms gilt keine einheitliche Vorgehensweise. Forscher haben nun die Effektivität und Verträglichkeit von Cetuximab plus Strahlentherapie getestet.
Bei einem lokal fortgeschrittenem kutanem Plattenepithelkarzinom (SCC) gelten bisher keine klaren Behandlungsanweisungen. Bekannt ist jedoch, dass die meisten solcher Hauttumoren eine hohe Konzentrationen des epidermalen Wachstumsfaktorrezeptoren (EGFR) aufweisen. Der monoklonale Antikörper Cetuximab, der gegen EGFR gerichtet ist, ist in Deutschland zur Behandlung von SCC als Kombinationspräparat zugelassen.
In einer aktuellen Studie überprüften Forscher nun die Behandlungsergebnisse von Patienten, die unter dem Plattenepithelkazinom litten und mit Cetuximab in Verbindung mit einer Strahlentherapie behandelt wurden. Ziel war es, Daten über die Toxizität für künftige klinische Studien zu gewinnen, um eine zusätzliche und wirksame Behandlungsoption für Hautkrebspatienten aufzuzeigen.
Dabei betrug die Aufsättigungsdosis von Cetuximab 400 mg/m² IV. Während der gesamten Bestrahlungszeit wurden wöchentlich 250 mg/m² IV verabreicht. Die Behandlungsdosen reichten von 4500-7000 cGy, mit einer Dosisfraktion von 200-250 cGy. Das Ergebnis: Die objektive Ansprechrate betrug 83,2 %, wobei 55,5 % der Patienten vollständig ansprachen.
Durchschnittlich überlebten Patienten 21,6 Monate progressionsfrei. Nach einem Jahr betrug die progressionsfreie Überlebensrate 61 % – nach zwei Jahren lag sie bei 40 %. Bei längerer Nachbeobachtung entwickelten einige Patienten ein lokales Rezidiv (16,7 %), Fernmetastasen (11,1 %) oder einen zweiten Primärkrebs (16,3 %). Cetuximab wurde gut vertragen, bei 68,4 % der Patienten trat nur ein leichter akneähnlicher Hautausschlag oder Müdigkeit (Grad 1 oder 2) auf. Bei der Strahlentherapie traten die erwarteten Nebenwirkungen wie Hautrötungen, feuchte Abschuppung und Mukositis auf.
Cetuximab plus Strahlentherapie stellt daher eine aktive und verträgliche Behandlungsoption für Patienten mit einem lokal fortgeschrittenem kutanem Plattenepithelkarzinom dar, so die Studienautoren. Nicht nur sei die Toxizität überschaubar, auch Patienten mit Kontraindikationen für eine Checkpoint-Inhibitor-Therapie, kämen für die Behandlung in Frage.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung des Impact Journals LLC. Hier findet ihr die Originalpublikation.
Bildquelle: engin akyurt, unsplash.