Die Hygienehypothese beschreibt in der Immunologie das Entstehen von Allergien. Es wird allgemein angenommen, dass frühkindliche Exposition zu Mikroorganismen zur immunologischen Toleranz beiträgt. Damit wird beispielsweise eine höhere Inzidenz für Asthma bronchiale oder Multiple Sklerose in Industriestaaten als Schwellenländern erklärt.
Immunologie
Die Hygienehypothese fußt auf den Subtypen der T-Helferzellen TH1 und TH2. TH1-Zellen bekämpfen intrazelluläre Erreger und TH2-Zellen v.a. extrazelluläre Parasiten. Die Subtypen hemmen einander reziprok.
Bei unzureichender Aktivierung der TH1-Zellen fehlt die Hemmung der TH2-Zellen über INF-γ. Durch die resultierende Überaktivierung der TH2-Zellen kommt es zur fehlenden Immuntoleranz und beispielsweise IgE-vermittelten Allergien wie Asthma bronchiale.