Wir benötigen unterschiedliche Typen von T-Zellen, um uns gegen Erreger zu widersetzen und Tumoren zu bekämpfen. Forscher haben nun wichtige Parameter identifiziert, die bestimmen, wie T-Zellen effektive kurz- und langfristige Immunantworten steuern.
T-Zellen bilden einen Teil der Abwehr gegen Infektionen. Sie verfügen auf ihrer Oberfläche über hochspezifische Rezeptoren, die jeweils ein bestimmtes Erregermolekül erkennen können, wenn dieses von spezialisierten Zellen präsentiert wird. Diese Interaktion aktiviert die T-Zelle, was mithilft, den Erreger zu eliminieren. Durch die Aktivierung von T-Zellen führt eine Infektion zur Entwicklung von zwei wichtigen T-Zell-Typen: Einem, der die Entzündungsreaktion fördert, und einem zweiten, der B-Zellen zur Bildung von Antikörpern anregt. Das Forschungsteam um Dr. Carolyn King am Departement Biomedizin hat nun entdeckt, dass eine starke Stimulation eines T-Zell-Rezeptors durch das Erregermolekül zur Entwicklung entzündlicher T-Zellen führt, und zwar unabhängig von der vorhandenen Erregerkonzentration. Gleichzeitig können starke und schwache Rezeptorstimulationen die Produktion von Antikörpern gegen den infektiösen Organismus unterstützen. Bisher wurde angenommen, dass nur eine starke Stimulation zur Bildung von T-Zell-Typen führt, die B-Zellen zur Antikörperproduktion anregen. Eine schwache T-Zell-Rezeptor-Stimulation nach einer Listerieninfektion führt in der Milz zur Entwicklung von T-Zellen, die zur Antikörperproduktion beitragen. © Bild: Universität Basel, Departement Biomedizin Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass sich durch eine Modellierung der Stärke der T-Zell-Rezeptor-Stimulation die Entwicklung spezifischer und langanhaltender T-Zell-Immunantworten steuern lässt. Das Verständnis, wie T-Zellen die Produktion von Antikörpern regulieren, trägt dazu bei, effektive Impfstoffe zu entwickeln, da diese oft auf einer effektiven Immunantwort basieren. Originalpublikation: Antigen affinity and antigen dose exert distinct influences on CD4 T-cell differentiation Simone Keck et al. ; PNAS, doi: 10.1073/pnas.1403271111; 2014