Die Kombination von Kürettage und Kryochirurgie ist eine sichere und wirksame Behandlungsmethode für das Basalzellkarzinom. Eine Studie untersuchte nun verschiedene Varianten dieser Methode.
Die Zahl der Hautkrebsfälle nimmt sowohl in Schweden als auch international weiterhin stark zu, was hohe Kosten für die vielerorts bereits stark belastete Gesundheitswirtschaft mit sich bringt. Die weitere Bewertung und Verfeinerung wirksamer und sicherer Behandlungsmethoden sind daher von größter Bedeutung.
International wird für die häufigste Form von Hautkrebs, das Basalzellkarzinom, hauptsächlich die Operation empfohlen. Diese Methode ist jedoch zeit- und ressourcenaufwändig. Die schnellere Methode der Kürettage und Kryochirurgie wird seit den 1960er Jahren international angewandt, ist aber aufgrund des Fehlens klar definierter Behandlungsprotokolle in Frage gestellt. Auch die Wirkungen sind daher sehr unterschiedlich.
In der aktuellen Studie, die ein schwedisches Forschungsteam im Journal of the American Academy of Dermatology veröffentlichte, wurden zwei verschiedene Varianten der Methode angewendet und analysiert. Insgesamt wurden 202 Tumore bei 116 Patienten, davon 40 Frauen, behandelt. Das Durchschnittsalter der gesamten Gruppe lag bei 72 Jahren.
Bei der Methode wird die Läsion zunächst mit einem als Kürette bezeichneten Instrument abgeschabt und anschließend mit flüssigem Stickstoff in einer handgeführten Sprühpistole vereist (Kryochirurgie). Die Hälfte der Tumore wurde in einer Sitzung, die andere Hälfte in zwei Sitzungen kryochirurgisch behandelt. Die Verfahren werden unter örtlicher Betäubung durchgeführt und dauern weniger als fünf Minuten.
Bei dieser Behandlung entsteht eine Wunde, die einige Wochen zur Heilung braucht und eine Narbe hinterlässt, aber die Methode wurde von den Patienten gut vertragen. Die Ergebnisse nach einem Jahr Nachuntersuchung waren ebenfalls gut: Von 202 Tumoren trat nur einer wieder auf.
„Unsere Forschung zeigt eindeutig, dass diese Methode bei ordnungsgemäßer Durchführung sowohl sicher als auch kosteneffizient ist, verglichen mit anderen häufig verwendeten und ressourcenintensiveren Methoden“, sagt Eva Beckmann, leiterin der Studie, Doktorandin der Dermatologie und Venerologie an der Sahlgrenska-Akademie der Universität Göteborg und Fachärztin für Dermatovenerologie am Sahlgrenska Universitätskrankenhaus. „Wir hoffen daher, dass die Ergebnisse in ganz Schweden, aber auch international, Verbreitung finden werden.“
Das Basalzellkarzinom wird hauptsächlich durch die schädlichen Auswirkungen einer längeren Sonneneinstrahlung auf die Haut verursacht. Vor dem 40. Lebensjahr ist es daher ungewöhnlich und in höherem Alter nimmt seine Häufigkeit zu. Allein in Schweden werden jedes Jahr mehr als 60.000 neue Fälle gemeldet.
„Das Gesundheitswesen steht vor großen Herausforderungen, denn die Bevölkerung wächst und lebt immer länger. Es ist erfreulich, dass wir zeigen können, dass alte Behandlungsmethoden immer noch eine zentrale Rolle im Behandlungs-Armamentarium für unsere häufigste Krebsart spielen.“
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung der University of Gothenburg. Die Originalpublikation haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: Mikhail Fetsik, unsplash