Die Therapie von kastrationsresistentem Prostatakrebs stellt eine Herausforderung dar. Forscher könnten jetzt einen neuen Ansatz gefunden haben.
Prostatakrebs ist die am häufigsten diagnostizierte bösartige Erkrankung und die zweithäufigste Krebstodesursache bei Männern in den Vereinigten Staaten. Die hartnäckige Krankheit kann selbst dann weiterwachsen, wenn die Testosteronmenge im Körper auf ein sehr niedriges Niveau gesenkt wird, was ihr den unbeholfenen Namen kastrationsresistenter Prostatakrebs (CRPC) einbrachte. Dies stellt eine große klinische Herausforderung dar, da der Androgenrezeptor (AR) als kritischer Akteur bei Krebs zurückbleibt und sein Verhalten bei CRPCs ändert.
Die Androgenentzugstherapie ist die Erstlinienbehandlung für lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Prostatakrebs. Trotz des anfänglichen Ansprechens auf die Therapie entwickeln fast alle Patienten innerhalb weniger Jahre einen CRPC. Inzwischen ist bekannt, dass CRPC weiterhin von der AR-Signalgebung abhängig ist. „Das Verständnis der Auslöser, die zu Veränderungen der AR-Aktivität führen, ist wichtig für die Entwicklung besserer Behandlungen für CRPC“, sagte Ping Yi, Assistenzprofessorin für Biologie und Biochemie. Die Forschungsarbeit wurde in PNAS veröffentlicht.
„Wir haben eine spezifische chemische Modifikation des AR-Proteins gefunden, die unter bestimmten Bedingungen auftritt, wenn die Menge der männlichen Hormone auf Kastrationsbedingungen reduziert ist. Diese Modifikation betrifft ein anderes Protein namens TRAF4, das bei fortgeschrittenem Prostatakrebs häufig überexprimiert wird. Wir haben gezeigt, dass die Überexpression von TRAF4 zur Umwandlung von androgenempfindlichen Prostatakrebszellen in kastrationsresistente Zellen führt, sowohl in Laborexperimenten als auch in lebenden Proben“, so Yi. „Wir haben auch festgestellt, dass die TRAF4-Proteinkonzentration in androgen-unempfindlichen Lymphknoten-Karzinomzellen der Prostata höher ist.“
Die Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass TRAF4 die Ausbreitung von Krebs auf andere Teile des Körpers fördert. Für diese Untersuchung untersuchte Yi Zellen von Patienten mit metastasierendem Krebs, die sich zuvor einer Androgenentzugstherapie unterzogen hatten. Die Forscher beobachteten auch, dass das TRAF4-Protein in Krebszellen, die nicht mehr auf Androgene ansprechen, höher ist als in Zellen, die noch auf Androgene ansprechen.
Die Forscher sind der Ansicht, dass ihre Ergebnisse eine wichtige Grundlage für die Identifizierung einer Gruppe von CRPC-Patienten bilden, die gut auf eine Behandlung ansprechen könnten, die auf die spezifischen molekularen Veränderungen abzielt, die durch die AR-Veränderung verursacht werden und somit eine mögliche Behandlungsoption für diese Patientengruppe darstellt.
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung der University of Houston. Die Originalpublikation haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: Daesun Kim, Unsplash