In einer aktuellen Studie haben Forscher die Verteilung von Immunzellen bei Psoriasis im Vergleich zu gesunder Haut erstellt. Die Landkarte gibt Aufschluss darüber, wie die Krankheit verläuft.
Eine chronische Psoriasis verläuft schubartig und geht mit Phasen der Ruhe und der Aktivität sowie mit verschiedenen systemischen Komorbiditäten einher. Um die nuancierten Mechanismen der Erkrankung besser zu verstehen, versuchte ein Forscherteam nun mehr darüber erfahren, was auf Zellebene in der Haut geschieht.
Mit Hilfe der räumlichen Transkriptomik (ST) und der sogenannten Gewebeskalen-Kartographie erfassten die Wissenschaftler die Unterschiede in der Verteilung von Immunzellen in Hautproben von aktiv lädierter, nicht aktiv lädierter und gesunder Haut von Psoriasis-Patienten und einer gesunden Kontrollgruppe. Dabei zeigte sich, dass die Immunzellen – einschließlich B-Zellen – während der Krankheit in die oberen Hautschichten wandern. In früheren Studien war es nicht gelungen, B-Zellen in der Haut zu identifizieren.
Die räumliche Transkriptomik bildet die Genexpression in gesunder menschlicher Haut ab. Credit: Castillo et al.
Anschließend nutzte das Team seine Karte der „Immunzellen-Gebiete“, um die klinischen Diagnosen der Läsionen zu spezifizieren. Während des gesamten Studienzeitraums beobachteten sie entzündliche Regionen sowohl in aktiven Läsionen als auch in der unverletzten Haut der Psoriasis-Patienten. Dieser Befund unterstreicht insbesondere die möglichen systemischen Auswirkungen der Krankheit auf den Körper.
„Ob andere Organe oder Gewebe jenseits der Haut ebenfalls von einer entzündlichen Hauterkrankung betroffen sind, während sie ihre normale Funktion beibehalten, oder ob Signaturen der Hautentzündung nur in der distalen Haut zu beobachten sind, muss noch erforscht werden“, so die Studienautoren.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der American Association for the Advancement of Science (AAAS). Hier findet ihr die Originalpublikation.
Bildquelle: Nik Shuliahin, unsplash