Um die Diagnose Typ-2-Diabetes sicher zu stellen, braucht es Blutproben. Möglicherweise geht das aber auch einfacher: mittels Messung des Aceton-Gehalts im Urin.
Derzeit basieren die klinisch verwendeten diagnostischen Tests von Typ-2-Diabetes hauptsächlich auf dem Nüchternblutzucker, dem oralen Glukosetoleranztest und dem glykosylierten Hämoglobin A1c (HbA1c). Obwohl diese Methoden eine hohe Genauigkeit aufweisen, handelt es sich um invasive Tests, die auf einer Blutentnahme beruhen.
Ein Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Shen Chengyin vom Institut für Gesundheit und Medizintechnik, Hefei Institute of Physical Science der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, hat nach einer neuen nichtinvasiven Screening-Methode für T2D gesucht.
Mit einer selbst entwickelten Protonentransferreaktions-Massenspektrometrie (PTR-MS) wiesen sie erfolgreich flüchtige organische Verbindungen (VOC) im Urin von Diabetes-Patienten nach und veröffentlichten die Ergebnisse in der Zeitschrift Talanta.
Aceton im Urin ist eines der Ketone, die beim Fettstoffwechsel entstehen. Aufgrund einer unzureichenden Verwertung und Speicherung von Glukose im Blut beschleunigen T2D-Patienten den Metabolismus von Aceton im Urin.
Schematische Darstellung des Detektionsprinzips und -verfahrens. Credit: XU Wei
In dieser Studie rekrutierten die Forscher 180 Typ-2-Diabetiker und 180 gesunde Freiwillige für eine multizentrische Studie. Die Forscher ermittelten mit ihrer Technik eine Genauigkeit von 81,3 % (Sensitivität: 73,3 %, Spezifität: 89,3 %). Der Schwellenwert lag bei 690,1 ppb. Das Modell konnte in anderen Zentren verifiziert werden, wobei die Ergebnisse sehr ähnlich waren. Darüber hinaus entsprach die Genauigkeit dieser Methode der in der Klinik verwendeten Diagnosemethode.
„Das Erschnüffeln von Typ-2-Diabetes durch Aceton im Urin ist sicher, nichtinvasiv, schnell und genau“, sagte Xu Wei, Erstautor der Studie. „Wir hoffen, dass die Methode als Referenz für das Screening und die Diagnose von T2D dienen kann.“
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung des Hefei Institute of Physical Science, Chinese Academy of Sciences. Die Originalpublikation haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: Luis Quintero, Unsplash