Eine Umfrage unter Ärzten zum assistierten Suizid ergab, dass mehr als 80 Prozent eine Unterstützung unter besonderen Umständen befürworten. Aktuell können Ärzte noch an der Befragung teilnehmen.
Von 444 Ärztinnen und Ärzten befürworten rund 82 % den ärztlich assistierten Suizid – ca. 18 % lehnen die Unterstützung beim Sterben gänzlich ab. So lautet das Zwischenergebnis einer Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) zum ärztlich assistierten Suizid, die noch bis September 2023 läuft. Besonders für Palliativpatienten, deren Versorgung nicht erfolgreich war, sowie für chronisch Erkrankte ist die Bereitschaft zum ärztlich assistierten Suizid hoch.
„Für uns als Versorgergesellschaft ist Ihre Teilnahme von immenser Bedeutung, um die Positionen von Patienten und behandelnden Ärzten auch auf der politischen Bühne mit einer fundierten Wissensgrundlage vertreten zu können“, richtet sich der Vizepräsident der DGS, Norbert Schürmann, an Behandelnde.
Neben der allgemein befürwortenden Haltung zeigt sich, dass Ärzte besonders nach erfolgloser Palliativversorgung bereit wären, beim Suizid zu unterstützen. Auch bei chronisch erkrankten Patienten wäre ein Großteil der befragten Mediziner zum ärztlich assistierten Suizid bereit. Bei psychiatrischen Erkrankungen würden in Ausnahmefällen bis zu 50 % den Suizid unterstützen.
Für Patienten mit akuten Erkrankungen lehnen die meisten Ärzte die Suizidassistenz ab. Bezogen auf die verschiedenen Patientengruppen deckt sich ihre Bereitschaft zum ärztlich assistierten Suizid mit der Häufigkeit der Anfragen seitens der Patienten. Hintergrund der Umfrage ist die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts von 2020, dass das Verbot einer geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung verfassungswidrig ist. Die Umfrage soll nun die Haltung der behandelnden Ärzte erheben.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. Hier gehts zur Umfrage.
Bildquelle: Luis Mendelez, unsplash.