Was haben Ärzte und Profi-Fußballer gemeinsam? Sie betreiben alle Fußpilz-Sharing. Lies hier, was in den zwischengeparkten Schweißlatschen deiner Kollegen lauert.
Du wunderst dich sowieso, in welchem Zustand die Kleidung und Schuhe als „gewaschen“ wieder aus der Wäscherei kommen? Dann bist du nicht allein – den gleichen Gedankengang und das gleiche Wäsche- und Fußpilz-Sharing-Model gibt es auch im Profifußball.
Durch chronische mechanische Belastung, enge Sportschuhe wie im Fußball und Ballett sowie ein durch häufiges Schwitzen feucht-warmes Milieu, sind viele Füße von Dermatosen betroffen. Eine Studie aus Hamburg von 84 Profifußballern der ersten Bundesliga hat ergeben, dass über 60 % der Fußballer unter Nagelpilz (Onychomykose) leiden. Wesentliche Übertragungswege sind gemeinsame Duschräume – aber auch geteilte Kleidung, die durch den Zeugwart nicht heiß genug gewaschen wird.
Nagelpilz ist stets behandlungsbedürftig, um einen zusätzlichen Befall der Haut und im ungünstigsten Fall die Entstehung eines Erysipels zu verhindern. Ohne Matrixbeteiligung genügt hier eine lokale antimykotische Therapie. Sind die Nagelmatrix oder mehr als 50 Prozent des Nagels mitbetroffen, so ist zusätzlich eine systemische antimykotische Therapie notwendig. Fußpilz ist im Profisport so häufig vertreten, dass das Krankheitsbild im Englischen auch „Athlete’s Foot“ genannt wird. Ein erhöhtes Risiko besteht zudem für HPV-bedingte Warzenbildung an den Füßen.
Neben den Pilz- und Virusinfektionen gehören die mechanisch verursachten Dermatosen zu den häufigsten Dermatosen des Sportlerfußes. Akute Schädigung führt meist zu Blasen, chronische Schädigung zu Hornhautschwielen (Callus) – oft mit einem Clavus in der Mitte (ein hyperkeratotischer druckschmerzhafter Pfropf, auch Hühnerauge genannt). In der Regel ist die Außenseite der 5 Zehe betroffen, etwa wenn enges Schuhwerk – wie im Ballett – stark am Fuß reibt.
Callus und Clavus entstehen durch eine Verdickung des Stratum corneum. Eine typische traumatische Nagelschädigung ist die subunguale Blutung. Diese entsteht oft durch bewusst zu eng gewähltes Schuhwerk – das ist bei vielen Sportarten wie im Klettern, Ballett und Fußball üblich – oder traumatisch durch abruptes Stoppen und Springen (Leichtathletik) und Kontakt mit dem Gegner (Fußball, Rugby). Durch Punktion kann der Nagel entlastet und ein Ablösen des Nagels verhindert werden. Kleine Hämatome können mit subungualen Melanomen verwechselt werden.
Es können jedoch auch Knötchen in der Dermis entstehen – sogenannte Athleten-Knötchen. Dieses können nicht nur an den Füssen, sondern auch an den Fingern von Golfern oder Tennisspielern auftreten. Sie sind schmerzlos und nicht behandlungsbedürftig.
Um ein freieres Spiel ohne Dermatosen und Schmerzen zu ermöglichen, ist gerade im Bereich der Füße die Prävention wichtig. Dies beinhaltet das Waschen der Socken bei mindestens 60 Grad, insbesondere bei geteilter Wäsche, die richtige Nagelschnitttechnik, um eingewachsene Zehennägel zu vermeiden, passendes Schuhwerk, das Vermeiden von dicken Nähten in den Socken, Einlagenversorgung und die rechtzeitige und regelmäßige podologische Betreuung.
Bildquelle: Getty Images, unsplash