Die Pflege brennt – jede Hilfe wird mit offenen Armen empfangen. Jetzt gibt es Roboter, die Emotionen der Patienten zuverlässig erkennen und so den Alltag der Pfleger entlasten könnten. Wie, lest ihr hier.
In dem Forschungsprojekt EmoCare wurde in den vergangenen zwei Jahren ein empathisches Robotiksystem für den Einsatz in Pflegeeinrichtungen entwickelt. Dieses innovative System kann anhand spezifischer Sensoren Emotionen und mentale Zustände wie Freude, Trauer, Angst, Ärger oder Schmerz bei den Pflegebedürftigen automatisch präzise erkennen, klassifizieren und interpretieren. Dadurch wird das Pflegepersonal dabei unterstützt, das Verhalten und die Stimmung der Pflegebedürftigen besser zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren.
In Zukunft soll das Robotiksystem eingesetzt werden, um das Pflegepersonal zu entlasten und die Lebensqualität der Pflegebedürftigen weiter zu verbessern. Im Rahmen der Abschlusspräsentation zeigte das Team, wie ein solches, empathisches Robotiksystem in der Pflege eingesetzt werden kann.
EmoCare wurde über einen Zeitraum von zwei Jahren erprobt. Interessierte eines Pflegeheims hatten sich für die notwendigen Tests zur Verfügung gestellt. Ziel dabei war es, das Robotiksystem zu trainieren und die Akzeptanz eines solchen Systems unter Realbedingungen zu untersuchen. Zunächst wurden zwei verschiedene Robotiksysteme mit unterschiedlichen Erscheinungsbildern und Größen getestet. Das Ergebnis überraschte die Forscher, denn beide Systeme fanden sehr gute Akzeptanz bei den Pflegebedürftigen. Diese hatten sehr viel Freude bei der Interaktion mit den Robotern und zeigten keinerlei Hemmungen, mit ihnen zu interagieren. Das Pflegepersonal hingegen favorisierte eines der beiden Systeme aufgrund seiner besser händelbaren Größe.
Darüber hinaus konnte durch die praxisnahe Erprobung wertvolles Feedback für die weitere Entwicklung gewonnen werden, um so weitere Entlastungsmöglichkeiten für das Pflegepersonal zu entwickeln. Der Prototyp wird nun in den kommenden Jahren zur Serienreife geführt.
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung der Hochschule Offenburg, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Medien.
Bildquelle: Alex Knight, unsplash