Das Telefon in der Apotheke klingelt: Eine Frau möchte wissen, wofür der Arzt ihr ein bestimmtes Medikament verordnet hat. So weit, so normal. Doch als sie immer wieder anruft, entfaltet sich nach und nach eine tragische Geschichte.
Ruft eine ältere Frau in der Apotheke an: „Ich habe vom Arzt ein Medikament aufgeschrieben bekommen, habe aber keine Ahnung, für was das ist. Könnten Sie mir das sagen?“
Das Medikament, um das sie sich sorgte, war Aricept®. Sie hatte keine Ahnung, weshalb sie es nehmen muss. Der Apotheker erklärt ihr für was es ist – sie sagt, sie begreift nicht, warum ihr Arzt ihr das verschreiben würde, das Problem habe sie doch gar nicht. Der Apotheker erklärt ihr, dass manche Medikamente auch für andere Probleme eingesetzt werden – nicht nur für die Probleme, für die sie ursprünglich gedacht sind (z. B. Antiepileptika bei Migräne). Er sei sich aber bei Aricept® keiner Off-Label-Anwendung bewusst.
„Dann muss ich am Montag wohl den Arzt anrufen und das besprechen“, sagt die Kundin. Keine fünf Minuten später ruft sie wieder in der Apotheke an: „Für was haben Sie gesagt, ist das Aricept® noch mal?“ Nach weiteren 5 Minuten klingelt es nochmals: „Entschuldigen Sie, für was haben Sie gesagt, braucht man das Medikament?“ Der Apotheker wundert sich jedenfalls nicht mehr, warum der Arzt ihr das Medikament verschrieben hat. Denn Aricept® ist ein Mittel gegen Alzheimer.
Manchmal finde ich sowas echt tragisch.
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