Bewegung hat viele Vorteile – sie stärkt Muskeln und Knochen, beugt Krankheiten vor und verlängert die Lebensdauer. Wie Sport die Aktivität von Mikroben in unserem Darm verändert, stellen Forscher in einer aktuelle Studie vor.
Die Mikrobiome von Athleten unterscheiden sich von denjenigen der Personen, die eher sitzen sind. Dies ist laut Studien-Autorin Shrushti Shah nicht allzu überraschend. „Athleten sind oft schlank und folgen strengen Diät- und Trainingsplänen – allein diese Faktoren können die unterschiedlichen Mikrobiome von Athleten erklären“, sagt Shah, die sich auf Ernährung, Stoffwechsel und Genetik spezialisiert hat.
Um zu untersuchen, wie Bewegung die Darmmikrobiota bei Nichtsportlern prägt, bewertete die Studie Informationen über die Art, Zeit und Intensität der Bewegung in Bezug auf Mikrobiome in einer großen Kohorte von Erwachsenen mittleren Alters. Außerdem wurden Informationen zu Körpergewicht, Ernährung und Griffstärke erhoben.
„Erfreulicherweise stellte die Studie fest, dass körperliche Aktivität von moderater Dauer (≥ 150 Minuten pro Woche) sowohl den Reichtum als auch die Vielfalt der Darmmikrobiome im Vergleich zu Studienteilnehmern erhöhte, die sich weniger bewegten“, sagt Jane Shearer, Professorin an der Fakultät für Kinesiologie und Medizin der Cumming School. „Angesichts dessen scheint mehr Bewegung wichtig zu sein, um die Gesundheit des Mikrobioms zu verbessern.“
Die Ergebnisse zeigten, dass die Trainingsdauer einer Person für die Verbesserung der Mikroben im Darm wichtiger war als die Trainingsintensität während jedes Trainings. Gründe hierfür sind nicht bekannt und Gegenstand künftiger Arbeiten. Die Studie zeigte auch, dass Veränderungen im Mikrobiom zwischen verschiedenen Personengruppen nicht gleich waren. Die vorteilhaftesten Veränderungen wurden bei Personen mit Normalgewicht im Vergleich zu Personen mit Übergewicht beobachtet. Laut Studienforscher Dr. Chunlong Mu liegt dies daran, dass „Übergewicht seine eigenen Einflüsse auf das Darmmikrobiom ausübt, unabhängig von körperlicher Betätigung. In diesem Fall überwiegen schlechte Ernährungsgewohnheiten einige der positiven Einflüsse von Bewegung auf die Darmmikroben.“
Vor diesem Hintergrund scheint der beste Rat nicht nur mehr Bewegung zu sein, sondern auch Maßnahmen zu ergreifen, um ein gesundes Gewicht zu halten, um ein gesundes und optimal funktionierendes Darmmikrobiom zu erreichen.
Dieser Text beruht auf einer Pressemitteilung der University of Calgary. Hier findet ihr die Originalpublikation.
Bildquelle: Miguel A Amutio, unsplash