CAR-T-Zellen gehören zu den vielversprechendsten Therapien bei bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems. Die Gabe von Antibiotika kann aber offenbar die Wirksamkeit beeinflussen. Lest hier, wie.
Eine vielversprechende Therapieoption, die gerade bei bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems eingesetzt wird, ist die Immuntherapie mit CAR-T-Zellen. „Die Wirksamkeit dieser Krebsimmuntherapie bei hämatologischen Tumoren, wie z. B. Lymphomen, ist beeindruckend. Allerdings stellen die von Patient zu Patient zu beobachtenden Unterschiede in der Tumorrückbildung nach wie vor eine große klinische Herausforderung dar“, erklärt Prof. Hendrik Poeck, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III des Universitätsklinikums Regensburg (UKR). „Es gibt nun aber immer mehr Hinweise darauf, dass die Darmflora bzw. das Darmmikrobiom die Wirksamkeit von Krebsimmuntherapien beeinflussen kann.“
In einer internationalen multi-zentrischen Patientenkohorte mit 172 Patienten konnte nun gezeigt werden, dass eine Antibiotikabehandlung im Vorfeld einer CAR-T-Zelltherapie mit ungünstigen Behandlungsergebnissen verbunden ist. Dabei erwies sich die Gabe von Antibiotika als wichtiger Störfaktor bei der Interpretation des Mikrobioms als Biomarker bezüglich der Vorhersage bei den klinischen Ergebnissen. Durch die Fokussierung auf Patienten, die vor der CAR-T-Zell-Gabe keine Antibiotikatherapie erhalten hatten, konnten mittels künstlicher Intelligenz bestimmte Mikrobiombestandteile entdeckt werden, die eine Vorhersage der klinischen Ergebnisse der CAR-T-Zell-Immuntherapie ermöglichten. Die Studienergebnisse wurden im Fachjournal Nature Medicine veröffentlicht.
„Basierend auf den aktuellen Erkenntnissen sollte – falls klinisch vertretbar – auf einen restriktiveren Einsatz von Antibiotika geachtet werden. Darüber hinaus ist es sicherlich sinnvoll, eine FMT-Studie zur Anwendung bei CAR-T-Zell-Patienten mit nachgewiesenem ‚Mikrobiomschaden‘ vor Infusion zu initiieren und somit gegebenenfalls zur Verbesserung der Therapiewirksamkeit beizutragen“, resümiert Poeck.
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteillung des Universitätsklinikums Regensburg. Die Studie haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: Michael Dziedzic, Unsplash