Wer muss, der muss: Eine überaktive Blase schränkt den Alltag Betroffener erheblich ein. Eine aktuelle Studie zeigt, dass ein bestimmtes Laser-Verfahren könnte Abhilfe schaffen könnte.
Das Syndrom der überaktiven Blase (ÜAB) schränkt den Alltag, das soziale Leben und die Schlafqualität deutlich ein. Bisher gab es nur wenige Studien zur Behandlung dieser Störung. Eine aktuelle Arbeit deutet darauf hin, dass die vaginale Laserchirurgie bei der Behandlung von ÜAB wirksam sein könnte, wobei nur wenige unerwünschte Ereignisse dokumentiert wurden. Die Studienergebnisse wurden in Menopause veröffentlicht.
Das Syndrom der überaktiven Blase ist definiert als Harndrang, in der Regel begleitet von Häufigkeit und Nykturie mit oder ohne Harninkontinenz, ohne dass eine Harnwegsinfektion oder ein anderes medizinisches Problem vorliegt. Mit zunehmendem Alter treten die Symptome bei Frauen häufiger auf. Zu den häufigsten Behandlungen für ÜAB gehören Verhaltenstherapien, pharmakologische Behandlung, Injektionen und lokale Nervenstimulation.
Die vaginale Laserbehandlung mit Yttrium-Aluminium-Granat (Erbium-YAG) wird bereits zur Behandlung verschiedener Symptome des genitourinären Syndroms der Wechseljahre, des vaginalen Entspannungssyndroms und des Beckenorganprolapses eingesetzt, indem die Epitheldicke erhöht und das Wachstum von neuem Kollagen und Blutgefäßen angeregt wird.
In der aktuellen Studie sollte die Wirksamkeit des vaginalen Erbium-YAG-Lasers bei der Behandlung von ÜAB untersucht werden. Die Teilnehmerinnen erhielten eine einzige Laserbehandlung und wurden 12 Wochen nach der Behandlung untersucht. Die Frauen, die mit dem Laser behandelt wurden, berichteten über weniger Nykturie und Harndrang sowie über signifikante Unterschiede bei der Häufigkeit des Wasserlassens am Tag, bei den Harndrang-Episoden und bei der Zunahme des entleerten Volumens. Zu den weiteren Vorteilen gehörten geringere Symptome einer vaginalen Atrophie.
Unerwünschte Ereignisse waren minimal, einschließlich leichter Vaginalschmerzen und -blutungen. Alle diese Probleme waren zum Zeitpunkt der 12-wöchigen Nachuntersuchung verschwunden. Für die Zukunft sind größere Studien erforderlich, die eine längerfristige Nachbeobachtung beinhalten. Größere Studien mit längerer Nachbeobachtung sowie eine Kosten-Wirksamkeits-Analyse seien erforderlich, bevor die Behandlung als Therapie für ÜAB empfohlen werden kann, so die Autoren.
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung der North American Menopause Society. Die Studie haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: Artem Bryzgalov, Unsplash