Vor dem Start der Zeckensaison hat das RKI drei neue Risikogebiete für FSME ausgewiesen. Ärzte sollten ihren Patienten jetzt die Impfung anbieten.
Zwischen Mai und Oktober ist Zeckensaison in Deutschland. Vor allem in südlichen Regionen ist dabei die Gefahr einer Übertragung des FSME-Virus (Frühsommer-Meningoenzephalitis) besonders hoch. Dazu gehören hauptsächlich Bayern und Baden-Württemberg, Südhessen, der südöstliche Teil von Thüringen und Sachsen sowie seit 2022 auch Teile Brandenburgs. Einige Gebiete in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen sind ebenfalls betroffen.
Deutschlands FSME-Risikogebiete. In dunkelblau sind die Risikogebiete von 2022 abgebildet, in hellblau Landkreise, die jetzt zum Risikogebiet ausgewiesen wurden. Credit: RKI
Wie das RKI im aktuellen Epidemiologischen Bulletin informiert, kommen nun drei weitere Risikogebiete hinzu: Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt, sowie in Bayern der Landkreis Fürstenfeldbruck und die Stadt München. Insgesamt sind damit 178 Kreise als FSME-Risikogebiete ausgewiesen. Im Jahr 2022 wurden 546 Fälle von FSME-Erkrankungen gemeldet, die die Referenzdefinition des Robert Koch-Instituts erfüllten (Stand 16.01.2023). Das entspricht einer Zunahme von 30 % im Vergleich zum Vorjahr (421 Fälle).
Die überwiegende Mehrheit (98 %) der 2022 gemeldeten FSME-Erkrankten war nicht oder unzureichend geimpft, das heißt die Grundimmunisierung war unvollständig oder Auffrischimpfungen fehlten. Die STIKO empfiehlt die Impfung vor allem in FSME-Risikogebieten zeckenexponierten Personen, z. B. Personen mit beruflicher Exposition und Touristen – das gilt auch für Schwangere und Kinder ab 1 Jahr. Die Impfung sollte möglichst vor der Zeckensaison durchgeführt werden. Jetzt ist also der richtige Zeitpunkt, seine Patienten über die FSME-Impfung aufzuklären.
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Bildquelle: Marino Linic, Unsplash