Vom Medienkonsum zum Übergewicht?

Vom Medienkonsum zum Übergewicht?Der Einfluss des Medienkonsums auf das Gewicht wird bereits seit den 1980er Jahren diskutiert und untersucht.¹ Dabei konnten mit der Zeit einige Faktoren identifiziert werden, die bei exzessivem Medienkonsum das Risiko einer Adipositas-Erkrankung erhöhen:^2,3

Bewegung: Streaming-Dienste, Videospiele aber auch analoge Medien wie Bücher oder Zeitschriften werden meist im Sitzen oder Liegen konsumiert, wodurch ein ausgeprägter Bewegungsmangel entstehen kann. Dieser kann eine Gewichtszunahme begünstigen und zu weiteren Auswirkungen auf den Köper und die Psyche Betroffener führen. Verschiedene Studiendaten deuten beispielsweise darauf hin, dass ein Bewegungsmangel durch eine erhöhte Bildschirmzeit mit kardiometabolischen Risikofaktoren wie Hypertonie oder einer Insulin-Resistenz in Verbindung stehen.⁴ Außerdem konnte gezeigt werden, dass sich ein erhöhter Medienkonsum in Kombination mit einer reduzierten Aktivität vor allem bei Mädchen negativ auf das psychische Wohlbefinden auswirken kann.⁵

Werbung: Ein beträchtlicher Teil der Werbung, die in sozialen Medien und im Fernsehen gezeigt werden, fokussiert sich auf ungesunde Lebensmittel wie Süßigkeiten oder gesüßte Getränke. Vor allem Kinder können durch solche Inhalte in ihren Entscheidungen beeinflusst werden: Die Ergebnisse einer Studie zum Konsumverhalten geben Hinweise darauf, dass Kinder, die sich Werbung für ungesunde Lebensmittel ansahen, im Nachhinein eher dazu griffen als Kinder, die keinen werbenden Inhalten diesbezüglich ausgesetzt waren.^2,3,6,7

Snacks: Es gibt Hinweise darauf, dass ein erhöhter Medienkonsum mit einer ansteigenden Zufuhr von ungesunden Lebensmitteln wie kalorienreichen Snacks oder gesüßten Getränken assoziiert ist. Außerdem kann der Medienkonsum während der Nahrungsaufnahme vom Sättigungsgefühl ablenken, wodurch die Energiezufuhr weiter erhöht wird.^3,7,8

Schlafqualität: Digitale Medien können sich auch über die Schlafqualität auf das Gewicht auswirken. Eine Studie zur Schlafdauer bei Kindern und Jugendlichen konnte zeigen, dass ein erhöhter Medienkonsum mit einer verschlechterten Schlafqualität in Verbindung stand.⁹ Schlafmangel kann sowohl den Hormonhaushalt als auch das Gewicht Betroffener beeinflussen und zu einem erhöhten Risiko für Adipositas führen. Es besteht beispielsweise die Vermutung, dass ein Schlafmangel die Ausschüttung der Hormone Ghrelin und Leptin verändert und das Hungergefühl ansteigen lässt.¹⁰ Außerdem scheinen Menschen, die unter Schlafmangel leiden, öfter und unregelmäßiger kalorienreiche Mahlzeiten zu sich zu nehmen.^3,11,12

Gerade die digitalen Medien sind heutzutage sowohl aus dem Arbeitsleben als auch aus der Freizeit kaum wegzudenken. Somit sollten vor allem Kinder und Jugendliche zu regelmäßigen Pausen mit Bewegung und gesunden Snacks informiert werden. Neben den genannten Risiken bergen die modernen Medien aber auch direkt Chancen: Beispielsweise kann durch den gezielten Einsatz von aufklärenden Inhalten und bewegungsfördernden Spielen ein gesünderer Lebensstil unterstützt werden.³

geWichtig - denn Adipositas ist mehr als nur zu viel geWICHT.
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