Facebook ist für Studierende bei der Jobsuche nebensächlich und Absolventen bevorzugen Unternehmenswebsites und Karriereportale, um sich über künftige Arbeitgeber und Jobs zu informieren. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt eine Studie der Uni Hohenheim.
Studentinnen (77 %) schätzten vor allem ein positives Arbeitsklima, während ihre männlichen Kollegen mehr Wert auf schnelle Aufstiegschancen und eine finanzielle Erfolgsbeteiligung (61 %) legten. Dies hat eine Studie zur Arbeitgeberattraktivität des Junior Business Teams (JBT), einer studentischen Unternehmensberatung an der Universität Hohenheim, unter 300 Studierenden in Baden-Württemberg ergeben. Frauen sei demzufolge weiterhin eine erfolgsunabhängige Bezahlung wichtiger als den Männern, die auch gerne Überstunden in Kauf nähmen. Die Studie war im Juli und August 2014 bei Studierenden verschiedener Fakultäten und Semester durchgeführt worden. Während im Erstkontakt Social Media-Plattformen wie Facebook und YouTube entscheidend für die Studenten seien, würden diese gegenüber klassischen Karriereportalen bei der konkreten Jobsuche nebensächlich: Zwei von drei Befragten bewerteten Facebook als unbedeutend bei der Stellensuche. Neben Unternehmenswebsites (95 %) seien es insbesondere auch Karriere-Newsletter der Universitäten (81 %), die als beliebte Informationsquelle genannt würden. Zwei Drittel der Befragten suchten vakante Stellen zudem weiterhin über Anzeigen in regionalen Tageszeitungen. Etwa die Hälfte der Bewerbungen (52 %) richte sich dabei an Unternehmen, in denen die Studierenden zuvor bereits temporär beschäftigt gewesen seien, zumeist in Form von Praktika oder Nebentätigkeiten.
Bei der Selbstdarstellung der Unternehmen legten die befragten Studierenden überraschend viel Wert auf eine ansprechende Corporate Identity sowie eine nach außen klar kommunizierte Unternehmensphilosophie. Für nur zwei Prozent der Befragten sei die Unternehmensphilosophie kein Kriterium bei der Arbeitgeberwahl, auf eine soziale Verantwortung des Unternehmens legten hingegen ganze 30 Prozent keinen Wert. Ähnliches gelte für die Geschlechtergleichstellung, die 29 % als unwichtiges Kriterium erachteten.
Die befragten Studierenden wünschten sich vor allem flexible Arbeitszeiten (92 %), Transparenz in der Informationspolitik des Unternehmens (97 %) und flache Hierarchien (81 %). Freizeitangebote der Unternehmen würden hingegen von nur 68 % als eher bis sehr wichtig eingestuft. Für einen Großteil der befragten baden-württembergischen Studenten sei es zudem sehr wichtig, einen Arbeitsplatz in der Region zu finden (77 %).