In Sachen Ernährung für Schwangere und Familien kommt es vor allem auf die Kommunikation an. Allerdings ist das Wissen über passende Strategien nicht sehr umfangreich und nur schlecht gesichert, wie eine Studie jetzt zeigt.
In der Schwangerschaft sowie im Säuglings- und Kleinkindalter werden entscheidende Weichen für die spätere Gesundheit gestellt. Das trifft in besonderem Maße auf die Ernährung zu. Eine systematische Recherche analysiert nun den internationalen Forschungsstand zu kommunikationsbasierten ernährungsbezogenen Interventionen bei Schwangeren, jungen Familien und Kindern im Alter bis 36 Monaten. Prof. Matthias Hastall von der TU Dortmund hat erhoben, welche Strategien im Kontext der Ernährungskommunikation erfolgreich waren und welche nicht. Die Studie wurde in der Zeitschrift Prävention und Gesundheitsförderung veröffentlicht.
Kommunikation spielt eine wesentliche Rolle dabei, ob ernährungsbezogene Präventionsprogramme erfolgreich sind oder sein können. Doch welche Botschaften werden wie kommuniziert, über welche Kanäle und in welchen Konstellationen führen sie zu einem verbesserten Ernährungsverhalten oder zu positiven Veränderungen? Welche kommunikativen Interventionen tragen letztendlich zum Erfolg oder Misserfolg von Präventionsmaßnahmen bei?
Zur Beantwortung dieser Fragen wurden zwei Reviews des internationalen Forschungsstands zu kommunikativen Interventionen im Kontext der Ernährung in Schwangerschaft und früher Kindheit durchgeführt. Ein Scoping Review von 187 Übersichtsarbeiten gibt eine Orientierung über den Stand der Forschungsliteratur. In einem systematischen Review wurden zudem 65 Einzelstudien mit einem mittleren oder hohen Evidenzgrad ausgewertet.
Obwohl sich keine Übersichtsarbeit fand, in der verschiedene kommunikative Zugänge im Detail diskutiert wurden, ergab das Scoping Review viele Hinweise auf Erfolgsfaktoren und Barrieren ernährungsbezogener Interventionen. Für die Praxis lässt sich folgendes Fazit ziehen:
Zusammenfassend kommen die Autoren zu folgender Schlussfolgerung: Verschiedene kommunikative Zugänge der Ernährungskommunikation werden bislang unzureichend in der nötigen Differenziertheit diskutiert und sind überwiegend schlecht in der Literatur dokumentiert. Für erfolgreiche ernährungsbezogener Präventionsprogramme ist ein gesicherteres und umfangreicheres Wissen über evidenzbasierte Kommunikationsstrategien im Kontext von Schwangerschaft und früher Kindheit notwendig.
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung des Netzwerks Gesund ins Leben. Die Originalpublikation findet ihr hier und im Text.
Bildquelle: Harli Marten, unsplash