Grünes Licht für den Psoriasis-Wirkstoff Deucravacitinib – der Tyrosinkinasehemmer überzeugt im Vergleich mit Apremilast und Placebo. Lest hier, für wen das Medikament infrage kommt und wie ihr es einsetzt.
Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) gibt das Go für Deucravacitinib (Sotyktu®, Bristol-Myers Squibb) bei Psoriasis. In seinem aktuellen Meeting empfiehlt der Ausschuss, dem Wirkstoff eine Genehmigung für das Inverkehrbringen in einem, mehreren oder allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union zu erteilen.
Deucravacitinib ist ein Tyrosinkinasehemmer, der zu den JAK-Inhibitoren gehört. Er hemmt selektiv die Tyrosinkinase 2 (TYK2) und wird zur Behandlung moderater und schwerer Formen von Psoriasis vulgaris eingesetzt. Der Wirkstoff kann bei Erwachsenen, für die eine systemische (Injektionen oder Tabletten) oder UV-Lichttherapie infrage kommen, angewendet werden. Das vom CHMP empfohlene Medikament liegt als 6 mg Tablette zur einmal täglichen Einnahme vor.
In Studien schnitt Deucravacitinib im Vergleich zu Placebo und Apremilast (Otezla®), dem aktuellen Marktführer, in Sachen Hautklärung besser ab. In der 52-wöchigen, doppelt verblindeten Phase-III-Studie POETYK PSO-1 wurden die Teilnehmer im Verhältnis 2:1:1 randomisiert: Deucravacitinib (6 mg tgl., n = 332), Placebo (n = 166) oder Apremilast (30 mg 2x tgl., n = 168). Zu den koprimären Endpunkten gehörten die Ansprechraten für eine ≥ 75%ige Verringerung des Psoriasis Area and Severity Index und des Physician’s Global Assessment Score mit Deucravacitinib gegenüber Placebo in Woche 16.
Deucravacitinib zeigte sich hier sowohl Placebo als auch Apremilast in mehreren Endpunkten bezüglich Wirksamkeit überlegen. Die Wirksamkeit verbesserte sich über Woche 16 hinaus und blieb bis Woche 52 erhalten. Der Wirkstoff wurde dabei gut vertragen; die häufigsten Nebenwirkungen waren Atemwegsinfektionen. Die Menge an unerwünschten Ereignissen war vergleichbar mit Placebo und Apremilast.
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