An Psoriasis leidende Patienten kann nun ein verbessertes Versorgungsangebot gemacht werden. Das soll ein neuer Vertrag zwischen Dermatologen und Betriebskrankenkassen ermöglichen.
Die Vertragsarbeitsgemeinschaft der Betriebskrankenkassen (BKK VAG) Baden-Württemberg und der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) haben einen neuen bundesweit geltenden Vertrag nach § 140a SGB V zur besonderen Versorgung von Patienten mit Psoriasis und/oder Psoriasis-Arthritis oder mit Atopischer Dermatitis (Neurodermitis) geschlossen. Der Vertrag mit dem Namen DermAktiv gilt seit dem 1. Januar 2023.
Der bundesweit geltende Vertrag ist konzipiert für Patienten, die eine indikationsgerechte Behandlung mit sogenannten Biologika, PDE-4-Hemmern oder JAK-Inhibitoren erhalten. Eine Besonderheit des neuen Vertrages ist, dass er erstmals ein Modul zum einmal jährlichen Screening auf die bei den drei Krankheitsbildern häufigen Komorbiditäten wie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Arteriosklerose und Depressionen bietet.
„Hauterkrankungen nehmen in der Bevölkerung immer weiter zu und können beispielsweise bei Neurodermitis und Schuppenflechte das Leben der Betroffenen sehr stark beeinträchtigen“, so Dagmar Stange-Pfalz, Vorsitzende des Vertragsausschusses der BKK VAG Baden-Württemberg. „Deshalb sind wir froh, dass wir mit DermAktiv unseren besonders schwer an einer Hauterkrankung leidenden Versicherten ein verbessertes Versorgungsangebot machen können. Bei diesem Thema gelingt es uns, gleichzeitig sowohl die ärztliche Versorgung als auch die Wirtschaftlichkeit der Arzneimitteltherapie zu verbessern.“
Auf ärztlicher Seite steht der DermAktiv-Vertrag zugelassenen, angestellten oder ermächtigten Dermatologen offen, die BVDD-Mitglied sind, über umfangreiche Erfahrung in der Behandlung der Psoriasis, der Psoriasis-Arthritis und/oder der Neurodermitis mit immunmodulierenden Arzneimitteln wie Biologika, JAK-Inhibitoren oder PDE-4-Hemmern verfügen und sich regelmäßig zu den drei Krankheitsbildern fortbilden. Dermatologen, die an DermAktiv teilnehmen, erhalten für die aufwendige Versorgung ihrer Patienten mit den genannten Arzneimitteln Pauschalen außerhalb der budgetierten Vergütung sowie zusätzlich Wirtschaftlichkeitsboni bei der Verordnung rabattierter Arzneimittel.
„Dieser neue Vertrag ist ein weiterer wichtiger Schritt, um die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten mit chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen nach den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu gewährleisten. Besonders hervorzuheben ist, dass DermAktiv die Psoriasis-Arthritis als eigenständige Indikation abdeckt und auch die frühzeitige Diagnose von Begleiterkrankungen der Psoriasis und Neurodermitis durch Dermatologinnen und Dermatologen in den Fokus nimmt. Dies ermöglicht eine ganzheitliche Versorgung und unterstreicht die Rolle unserer Fachgruppe als Gatekeeper für Komorbidität im Kontext der chronischen Inflammation“, sagt BVDD-Präsident Dr. Ralph von Kiedrowski, der auf Seiten des Berufsverbandes die Verhandlungen geführt hat.
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen. Mehr Infos findet ihr hier.
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