Soziale Isolation und Alleinleben erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und vorzeitigen Tod. Die Auswirkungen der Einsamkeit scheint in europäischen Ländern besonders stark zu sein. Lest hier die Details.
In Zusammenarbeit mit einem Team von Mitarbeitern des Fachbereichs Psychologie an der Universität Limerick, des College of Medicine an der Florida State University und des Fachbereichs Psychologie an der Humboldt-Universität zu Berlin wollten die Forscher untersuchen, ob Einsamkeit, soziale Isolation und der Status des Alleinlebens das langfristige Sterberisiko bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorhersagen.
„Soziale Gesundheitsfaktoren wie Einsamkeit und soziale Isolation haben in letzter Zeit viel Aufmerksamkeit erregt und sind im Zusammenhang mit der kardiovaskulären Gesundheit sehr wichtig“, erklärt die Erstautorin und klinische Psychologin Róisín Long. „Bisher war unklar, inwieweit sie die Lebenserwartung von Menschen beeinflussen, bei denen eine Herz-Kreislauf-Erkrankung diagnostiziert wurde. Unsere Untersuchung ergab, dass jeder dieser Faktoren bei der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen von entscheidender Bedeutung ist, da ein erhöhtes Maß an Einsamkeit, sozialer Isolation und Alleinsein zu einem vorzeitigen Tod zu führen scheint. Dafür gibt es wahrscheinlich mehrere Gründe, die von der Unterstützung durch eine andere Person bis hin zur biologischen Reaktion auf Stress reichen.“
Die Untersuchung umfasste Studien, in denen Menschen über Jahrzehnte hinweg in verschiedenen Regionen wie Europa, Nordamerika und Asien beobachtet wurden. Interessanterweise schienen die Auswirkungen des Alleinlebens in den europäischen Ländern stärker zu sein, was möglicherweise auf die große Zahl der Alleinlebenden in Teilen Europas zurückzuführen ist. „Die Studie untermauert zwar die Bedenken der öffentlichen Gesundheit in Bezug auf Einsamkeit und soziale Isolation, weist aber auch darauf hin, dass strenge Forschungsarbeiten in diesem Bereich in einer größeren Anzahl von geografischen Regionen erforderlich sind“, so die Forscher abschließend.
Dr. Páraic Ó Súilleabháin, Forschungskoordinator des Doktorandenprogramms in klinischer Psychologie und Direktor des Labors für Persönlichkeit, individuelle Unterschiede und biologische Gesundheit (Pathlab) an der UL, erklärt: „Diese Arbeit liefert sehr wichtige Erkenntnisse über die Bedeutung dieser Faktoren für Gesundheit und Langlebigkeit. In unserem Doktorandenprogramm legen wir großen Wert auf rigorose Forschung, die internationale Auswirkungen hat und diese Arbeit steht eindeutig dafür. Dies sind eindeutige Faktoren, die berücksichtigt werden müssen und die zur Entwicklung von Interventionen für alle Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.“
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der University of Limerick. Die Originalpublikation haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: ALMA, Unsplash