Eine Studie der Uniklinik Freiburg zur präziseren Strahlentherapie bei Prostatakrebs wird vom BMBF gefördert. Neben einer verkürzten Therapiedauer und verbesserten Heilungschancen verspricht die neue Methode noch mehr Vorteile.
Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Europa. Dank Fortschritten in der Bildgebung und technischen Innovationen in der Strahlentherapie ist es heute möglich, das Tumorgewebe bei Prostatakrebs sehr präzise zu bestrahlen. Unter der Leitung von Prof. Anca-L. Grosu, ärztliche Direktorin der Klinik für Strahlenheilkunde an der Uniklinik Freiburg, entstand nun die HypoFocal-SBRT-Studie, die die klinische Praxis und Behandlung Betroffener maßgeblich verändern könnte. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Studie mit rund 2,8 Millionen Euro über vier Jahre mit der Option auf Verlängerung.
Statt wie bisher die gesamte Prostata gleichmäßig zu bestrahlen, werden im Rahmen der HypoFocal-SBRT-Studie zusätzlich gezielt jene Bereiche des Organs, in denen die hochpräzise Bildgebung den Tumor anzeigt, mit besonderer Intensität bestrahlt. Dadurch sollen eine verbesserte, effektivere Therapie und eine Schonung des umliegenden Gewebes, wie etwa dem der Blase und des Darms, erreicht werden. Zudem verkürzt sich die Behandlungszeit deutlich.
Das Studienteam um Grosu und Co-Studienleiter Dr. Simon Spohn rechnet bei dem neuen Vorgehen mit einer hohen Erfolgsquote, geringen Nebenwirkungen und einer Verbesserung der Lebensqualität. „Die neue Methode verspricht eine bessere Heilungsrate bei Prostatakrebs ohne vermehrte Nebenwirkungen“, sagt Dr. Constantinos Zamboglou, der ebenfalls an der Studie beteiligt ist. „Zusätzlich hat unsere Studie das Potenzial, die Behandlungszeit von acht auf vier Wochen oder sogar auf nur fünf Tage zu verkürzen“, ergänzt Zamboglou. Die Behandlung ist nicht invasiv und daher weniger belastend für Betroffene. Sie wird perkutan durchgeführt. Patienten benötigen also weder Schmerzmittel noch eine Narkose.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung des Universitätsklinikums Freiburg. Die Originalpublikation findet ihr hier und im Text verlinkt.
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