Die SPRINT-Studie zeigte, dass eine intensive Blutdrucksenkung das Sterberisiko von Hochdruck-Patienten signifikant reduziert. Ein Forscherteam hat nun überprüft, was die drastischen Maßnahmen auf lange Sicht bewirken.
Im Jahr 2015 sorgte die SPRINT-Studie für viel Aufsehen: Die Ergebnisse zeigten, dass Bluthochdruck-Patienten, die ihren Blutdruck drastisch senken konnten, ihr Risiko einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu erleiden um 25 % und ihr Sterberisiko um 27 % reduzieren konnten. Die Forscher verglichen damals einen systolischen Zielwert von < 120 mmHg, anstelle des konventionellen Therapieziels von < 140 mmHg.
Ein Forscherteam wollte nun mehr über die langfristigen Auswirkungen der intensiven SPRINT-Behandlung wissen und überprüfte die Daten der Studienteilnehmer. Demnach wirkte sich die Blutdrucksenkung bei der Gruppe, die den Wert intensiv senken konnte zwar im Studienzeitraum positiv auf die Gesundheit der Probanden aus, 17 Jahre danach schien der Nutzen jedoch verloren gegangen zu sein: Die Wissenschaftler konnten in ihren aktuellen Untersuchungen zeigen, dass der positive Effekt bereits nach zwei Jahren nachließ.
„Neben einem abnehmenden Nutzen der Intensivbehandlung für die kardiovaskuläre Sterblichkeit konnten wir bei den Teilnehmern der Intensivbehandlungsgruppe einen sukzessiven Wiederanstieg des Blutdrucks feststellen. Vier oder fünf Jahre nach Abschluss der Studie konnten wir keinen Unterschied mehr zwischen der Gruppe, die eine Intensivbehandlung und der Gruppe, die die Standardbehandlung erhielt, feststellen“, so Studienautor Prof. Nicholas Pajewski.
„Die Ergebnisse sind enttäuschend, aber nicht überraschend“, so Pajewski. Der Wissenschaftler und seine Kollegen führen dies darauf zurück, dass nach etwa zwei Jahren die Protokolle zur intensiven Blutdruckbehandlung nicht mehr befolgt wurden und keine Kontrollen mehr erfolgten. „Die Kontrolle des Bluthochdrucks ist eine lebenslange Aufgabe. Die Botschaft ist hier klar: Eine nachhaltige Blutdruckkontrolle ist notwendig, um tödliche kardiovaskuläre Ereignisse weiter zu reduzieren“, so Pajewksi weiter.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung des Atrium Health Wake Forest Baptist. Die Originalpublikation findet ihr hier.
Bildquelle: CDC, unsplash.