Können die Folgen schlechter Ernährung durch eine hohe körperliche Betätigung ausgeglichen werden? Dieser Frage gingen Forscher nun nach und untersuchten den Zusammenhang zwischen schlechter Ernährung, Sport und erhöhtem Sterberisiko.
Laut Ernährungsexperten gehören zu einer ausgewogenen Ernährung mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag, zwei Portionen Fisch pro Woche und ein geringerer Verzehr von rotem Fleisch. In Verbindung mit regelmäßiger körperlichen Aktivität kann so das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen nachweislich gesenkt werden. Doch können die Folgen schlechter Ernährung mit viel Sport ausgeglichen werden?
Dies untersuchten nun Wissenschaftler der Universität Sydney in einer großangelegten Kohortenstudie. Dazu verglichen sie verhaltensbezogene und gesundheitliche Informationen von mehr als 360.000 Probanden. Die Ergebnisse zeigten: Diejenigen, die regelmäßig Sport trieben und sich ausgewogen ernährten konnten im Vergleich zu Probanden mit schlechter Ernährung und wenig Aktivität das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um fast 20 % und das Krebsrisiko um etwa 30 % senken. Damit wiesen diese Personen das geringste Sterberisiko auf.
In einigen wenigen Studien wurde bereits festgestellt, dass hochintensive sportliche Betätigung den schädlichen physiologischen Reaktionen auf übermäßiges Essen entgegenwirken kann – dies konnten die Wissenschaftler jedoch nicht bestätigen: „Manche Menschen denken vielleicht, sie könnten die Auswirkungen einer schlechten Ernährung durch ein hohes Maß an Bewegung oder die Auswirkungen einer geringen körperlichen Aktivität durch eine hochwertige Ernährung ausgleichen. Unsere Daten zeigen aber, dass dies leider nicht der Fall ist“, erklärt Hauptautorin Prof. Melody Ding.
„Die Einhaltung einer qualitativ hochwertigen Ernährung und ausreichender körperlicher Bewegung ist wichtig, um das Risiko von Todesfällen aller Art, von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebserkrankungen optimal zu senken“, fasst Studienautor Joe Van Buskirk zusammen. Die Daten unterstreichen wie wichtig die Qualität der Ernährung ist und welchen Einfluss das Essverhalten auf eine krankheitsspezifische sowie die allgemeine Mortalität hat.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der University of Sydney. Hier findest du die Originalpublikation.
Bildquelle: Derek Thomson, unsplash