Stadtlauf, Marathon, Firmenlauf – der Herbst ist die Jahreszeit für Hobbysportler und damit auch für Überbelastungen und Sportverletzungen. Sportmediziner weisen darauf hin, dass sich die Elastografie besonders gut zur Diagnostik eignet.
Die Elastographie ist ein modernes Ultraschallverfahren, mit dem sich die Elastizität – also Härte, Weichheit und Spannung – verschiedener Gewebestrukturen farblich darstellen lässt. Schon lange wird die Methode zur Diagnose von Schilddrüsen-, Brust- oder Leberkrebs genutzt. Nun empfehlen Experten auch einen Einsatz in der Sportmedizin.
Seit einigen Jahren wird vor allem die sogenannte Scherwellen-Elastographie zunehmend in der Sportmedizin genutzt. Aber auch die Strain-Elastographie mit Q-Analyse ist bei entsprechender Erfahrung zuverlässig genug. Sie eignet sich insbesondere zur Untersuchung von Sehnen und Muskeln. „Wie belastbar ist eine veränderte, schmerzhafte Achillessehne? Wie schlimm ist eine Muskelverletzung beim Sportler? Das sind Fragen, die wir mithilfe der Elastographie beantworten können“, sagt Orthopäde Dr. Rainer Berthold.
Vor allem bei Erkrankungen der Achillessehne, eignet sich die Elastographie besonders gut. „Um die weitere Therapie richtig zu planen, ist es wichtig zu wissen, wie belastbar eine Sehne ist und ob eine Ruptur droht“, erklärt Berthold. Standardmäßig beurteilen Mediziner solche Schädigungen durch Tastbefund, konventionellen Ultraschall oder MRT. Gemäß aktueller Guidelines wird die Elastographie als zusätzliche Untersuchung empfohlen, um die Zuverlässigkeit in der Diagnose einer überlasteten Achillessehne zu erhöhen. „Mit der Elastographie können durch die höhere Sensitivität pathologische Prozesse entdeckt werden, die sonst verborgen blieben“, so Berthold. Darüber hinaus kann die Methode für die Beurteilung der Quadrizeps- oder Patellarsehne sowie bei Muskelpathologien wie Zerrungen oder Muskelfaserrissen eingesetzt werden. Bei Patienten, die am chronischen Schmerzsyndrom leiden, können unter anderem Myogelosen und auch Triggerpunkte identifiziert, gezielt behandelt und der Verlauf kontrolliert werden.
Damit ergänzt die schonende und strahlungsfreie Elastographie bisherige Ultraschalluntersuchungen: „Nur damit lassen sich aktuell Aussagen über die Belastbarkeit und Festigkeit von Muskeln, Sehnen oder Faszien treffen ohne invasiv zu werden“, betont Berthold. Das Verfahren bleibt mit 40 bis 90 Euro jedoch eine Selbstzahlerleistung.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM). Bildquelle: Abigail Keenan, unsplash.