Viele ältere Patienten werden mit steigendem Alter immer gebrechlicher. Wissenschaftler haben nun in einer Studie untersucht, ob man mit einer mediterranen Ernährungsweise Einfluss darauf nehmen kann.
Unter dem Begriff Gebrechlichkeit oder Frailty-Syndrom wird das gleichzeitige Auftreten verschiedener Einschränkungen bei älteren Menschen – wie etwa Gewichtsreduktion, Erschöpfung und Rückbildung der Muskelkraft – verstanden. Gebrechliche Patienten sind weniger belastbar und anfälliger für Erkrankungen, Behinderungen oder Stürze, was mit vermehrten Krankenhausaufenthalten, Pflegebedürftigkeit sowie einer erhöhten Sterblichkeit einhergeht.
Eine aktuelle Studie zum Frailty-Syndrom hat untersucht, ob eine mediterrane Ernährung der Gebrechlichkeit älterer Patienten vorbeugen kann. Obwohl die allgemeinen Vorteile einer mediterranen Diät schon länger bekannt sind, wurde ein möglicher Einfluss dieser Ernährungsweise auf das Frailty-Syndrom bisher nicht geprüft.
An der Studie nahmen etwa 2.400 nicht-gebrechliche Erwachsene teil, deren Ernährungsmuster über einen Zeitraum von 11 Jahren analysiert wurden. Mithilfe des sogenannten Mediterranean Style Dietary Pattern Score bewertet die Wissenschaftler, inwiefern sich die Probanden an der mediterranen Diät orientierten. Je mehr Übereinstimmung mit einer mediterranen Ernährungsweise, wie bspw. die vermehrte Aufnahme von Antioxidantien, desto höher fiel die Punktebewertung aus. Das Ergebnis: Die mediterrane Diät hatte tatsächlich einen Einfluss auf die Entwicklung von Gebrechlichkeit im Alter. Jede Einheit im Punktesystem schien die Wahrscheinlichkeit eine Gebrechlichkeit zu entwickeln um 3 % zu verringern. „Menschen können also möglicherweise Gebrechlichkeit vorbeugen, indem sie die Prinzipien der mediterranen Ernährung befolgen“, sagt Hauptautorin Dr. Courtney Millar.
Dr. Millar und ihr Team untersuchten weiterhin, ob bestimmte Antioxidantien (Carotinoide, Vitamin E und Vitamin C), die in einer mediterranen Ernährung enthalten sind, mit Gebrechlichkeit in Zusammenhang stehen. Dabei stellten die Forscher fest, dass ein vermehrter Verzehr von Carotinoiden – das häufig in buntem Obst und Gemüse vorkommt – bei Personen mittleren und höheren Alters mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit eine Gebrechlichkeit zu entwickeln assoziiert wenden kann. Vitamin E und C hingegen standen in keinem sinnvollen Zusammenhang mit der Prävention von Gebrechlichkeit. „Ein höherer Verzehr von buntem Obst und Gemüse, das reich an Carotinoiden und anderen bioaktiven Stoffen ist, kann sich letztlich auf die Gesundheit älterer Menschen auswirken“, fasst Erstautorin Dr. Shivani Sahni zusammen.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung des Hebrew SeniorLife Hinda and Arthur Marcus Institute for Aging Research. Die Originalpublikation findet ihr hier.
Bildquelle: Melina Kiefer, unsplash