Blockierte Eileiter sind eine häufige Ursache für das Ausbleiben einer Schwangerschaft. Forscher haben nun ein Verfahren vorgestellt, dass Betroffenen in zwei Schritten zu einer Schwangerschaft auf natürlichem Wege verhelfen kann.
Wenn Paare ungewollt kinderlos bleiben, können die Gründe hierfür vielfältig sein. Häufig liegen Empfängnisschwierigkeiten bei Frauen an einem fehlenden Eisprung oder an einer Blockade der Eileiter. Viele Paare nehmen im Falle eines Eileiterverschlusses Verfahren der künstlichen Befruchtung in Anspruch, um den Kinderwunsch zu erfüllen.
Ein Forscherteam hat nun eine Lösung für Betroffene gefunden, dennoch auf natürlichem Wege schwanger zu werden: Auf der Jahrestagung der Society of Interventional Radiology stellten Wissenschaftler der University of British Columbia ein simples Verfahren vor, das nun einige Betroffene vor vermehrten invasiven Eingriffen schützen könnte. Ihre Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass lediglich zwei einfache Schritte notwendig sind, damit sich Frauen mit Eileiterblockade weniger oder gar keinen Kinderwunschbehandlung unterziehen müssen, um schwanger zu werden.
Der Schlüssel zum Erfolg: Ein einfaches diagnostisches Verfahren, das mit einer radiologischen Behandlung, einer Rekanalisation der Eileiter, kombiniert werden kann. Dabei wird der Eileiter mithilfe eines feinen Führungsdrahtes von der Verstopfung befreit. In den meisten Fällen, sagen die Forscher, könne die Blockade der Eileiter so leicht aufgehoben werden, dennoch werde häufig direkt auf eine künstliche Befruchtung zurückgegriffen – zu unrecht.
Die Forscher untersuchten Fälle von knapp 1.000 unfruchtbaren Frauen, bei denen zuvor eine Blockade einer oder beider Eileiter diagnostiziert wurde. Eine anschließende Hysterosalpingographie zeigte, dass bei fast jeder vierten Probandin fälschlicherweise eine Blockade diagnostiziert wurde, obwohl es sich bei der vermeintlichen Verstopfung nur um Schleim handelte, der leicht entfernt werden konnte. Bei mehr als 80 % der an der Studie teilnehmenden Frauen, konnten so noch am selben Tag durch einen einfachen ambulanten Eingriff die Eileiter geöffnet werden. Lediglich bei ca. 16 % wurde eine präzisere Diagnose einer signifikanten Eileitererkrankung gestellt.
„Frauen wünschen sich zunehmend eine gründlichere Erörterung der verfügbaren Optionen und eine stärkere Beteiligung an ihrer medizinischen Versorgung. Das Verfahren und die Behandlung können Frauen helfen, eine Entscheidung über Fruchtbarkeitsbehandlungen zu treffen. Vielen gibt das Verfahren sogar die Chance, auf natürlichem Wege schwanger zu werden", sagte Dr. Lindsay Machan, Hauptautorin der Studie. Das Forscherteam ist der Meinung, dass die Salpingographie bei der Beurteilung und Behandlung der weiblichen Unfruchtbarkeit nun vermehrt angeboten werden sollte, um teuren und riskanten Eingriffen vorzubeugen.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der Society of Interventional Radiology.
Bildquelle: John Looy, unsplash.