Wie fühlt es sich an, in einem Rettungswagen mitzufahren? Wie sieht der Arbeitsalltag in der Notaufnahme aus? Bei Med im Kornfeld widmet sich Karina Schmidt, alias ‚Rettungskeks‘, den verschiedenen Blickwinkeln der Medizin. Unser Speaker im Quick Check.
Karina Schmidt ist Notfallsanitäterin aus Leidenschaft und als ‚Rettungskeks‘ in den sozialen Medien unterwegs. Sie beschäftigt sich mit der Außenwirkung des Rettungsdienstes und mit dem Arbeitsalltag all der Berufe, mit denen sie eng zusammenarbeitet. Um sich in ihre Patienten hineinzuversetzen, drehte sie zuletzt ein Video von der Liege des Rettungswagens aus – und brachte damit einige Kollegen zum Nachdenken. Bei Med im Kornfeld möchte sie diese verschiedenen Blickwinkel aufzeigen. Hier drei schnelle Fragen an unseren Speaker im Quick Check.
Ich kannte DocCheck natürlich und habe mich geehrt gefühlt, dass ich zu MIK eingeladen wurde. Auch in den Jahren vorher waren ja schon einige große Persönlichkeiten aus der Branche dort zu Gast. Ich habe mich sehr gefreut und fand die Location toll – ich liebe es, draußen in der Natur zu sein. Ich finde es auch super, dass man sich mal austauschen und viele der Leute kennenlernen kann, die man schon von den sozialen Medien her kennt.
Mein Thema wird „Blickwinkel“ sein. Hierzu habe ich auf Social Media bereits eine Themenreihe mit verschiedenen (Gast)Beiträgen und Videos angefangen. Es geht dabei um die Frage: Wie sehen andere uns vom Rettungsdienst, also die Pflege, die Leitstelle, die Notaufnahme und andere Schnittstellen?
Ich finde es gut, wenn man mal über den Tellerrand schaut, um auch die Abläufe der anderen Kollegen zu verstehen. Man regt sich sonst im Alltag über sie auf, ohne zu verstehen, was vielleicht die Gründe für ihr Handeln sind. Außerdem zeige ich die Sichtweise von Patienten und Angehörigen auf. Warum rufen uns die Menschen beispielsweise oft wegen Lappalien an? Oder sind es in deren Augen vielleicht gar keine? Ich stelle der Community aber auch die Frage: „Wie fühlen sich Patienten überhaupt, wenn sie auf der Trage in unserem Rettungswagen liegen? Wie nehmen sie das wahr und was können wir tun, um ihnen die Angst zu nehmen?“ Dazu hatte ich viel Feedback, auch von Kollegen, die gesagt haben: „In Zukunft werde ich ein paar Dinge anders machen“.
Ich freue mich, das Thema auch beim MIK anzusprechen und vielleicht den ein oder anderen zum Nachdenken anzuregen.
Natürlich bleibt Corona ein wichtiges Thema und es wird uns auch noch eine Weile beschäftigen. Der Rettungsdienst wird leider oftmals von der Öffentlichkeit vergessen. Die Pflege braucht auch Aufmerksamkeit und viel bessere Bedingungen, das ist klar – aber wir werden schon sehr wenig beachtet, weil der Rettungsdienst ja immer funktioniert. Wir können nicht einfach streiken. Es wird nicht darüber nachgedacht, dass wir, gerade in Zeiten von Corona, die ersten sind, die das Infektionsrisiko am Patienten tragen. Wenn wir kommen, muss es meist schnell gehen und Patienten wissen sehr oft nicht einmal, dass sie infiziert sind. Das Ansteckungsrisiko ist trotz Schutzmaßnahmen sehr hoch. Das beschäftigt uns natürlich. Wir merken aber auch, dass das ganze Gesundheitssystem an allen Ecken große Lücken aufweist. Viele von uns versuchen, sich über Social Media Gehör zu verschaffen und unsere Branche zu vertreten. Wir halten uns über Wasser, aber das System bricht langsam zusammen.
Sei bei Med im Kornfeld am 27.08.2022 dabei und triff ‚Rettungskeks‘ persönlich. Es erwarten dich die besten Medfluencer Deutschlands und spannende Workshops.
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