Zwar sind Screenings auf Prostata-Ca wichtig, doch nicht immer nachhaltig – insbesondere für Länder mit niedrigem Einkommen. Forscher untersuchen nun den Nutzen solcher Test beispielhaft anhand der Bahamas.
Ein Prostata-Screening ist in Deutschland gang und gäbe und insbesondere bei Risikogruppen von Nutzen. Allerdings könnten diese organisierten Screenings in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen möglicherweise nicht nachhaltig sein – etwa auf den Bahamas. In einer Studie, die in Jama veröffentlicht wurde, setzen sich Forscher mit der Schaden-Nutzen-Abschätzung solcher Tests und ihrer medizinischen Ressourcenanforderungen auf den Inseln auseinander.
Um das in ihrer Modellierungsstudie näher zu untersuchen, nutzten die Forscher Daten über Prostata-Ca-Inzidenzen von GLOBOCAN und Daten zu prostataspezifischen Antigen-Screenings von 4.300 Männern. Diese Männer wurden zwischen 2004 und 2018 an zwei Standorten auf den Bahamas getestet.
Dabei zeigte sich: Ein Screening im Alter von 60 Jahren würde 40.000 bis 42.000 Tests umfassen und dabei 500 bis 600 von 10.000 bis 14.000 Toden bedingt durch Prostata-Ca verhindern – abhängig vom jeweiligen Modell. Zwar verdoppelte das zweifache Screening im Alter von 50 und 60 Jahren die Anzahl der Tests, jedoch konnten dabei zwischen 15 und 16 % mehr Leben gerettet werden – ein moderates Ergebnis.
„Wir stellten fest, dass begrenzte Screening-Programme einen bescheidenen Nutzen bringen und die Ressourcen quantifizieren könnten, die für ihre nachhaltige Umsetzung erforderlich sind“, schreiben die Autoren zu ihren Ergebnissen. „Angesichts der Tatsache, dass die Modelle nur eine geringe Reduzierung der Prostatakrebsmortalität über die betrachteten Strategien prognostizieren, ist es wichtig, zu beurteilen, ob solche Programme sich lohnen, indem der Ressourcenbedarf und Schaden-Nutzen-Abwägungen berücksichtigt werden.“
Die Schaden-Nutzen-Abwägungen von Screening-Programmen stimmten zwischen den beiden Modellen ebenfalls weitgehend überein und waren – im Vergleich zu Schätzungen für intensivere Programme in Ländern mit hohem Einkommen – günstig, erklären die Forscher.
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