Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Enfortumab-Vedotin ist nun bei Urothelkarzinomen in der EU zugelassen. In einer aktuellen Studie zeigt sich die Kombi der Standardchemotherapie überlegen.
Mit Enfortumab-Vedotin steht nun auch deutschen Ärzten ein weiteres Mittel gegen Blasenkrebs zur Verfügung. Der Wirkstoff ist nicht ganz neu, doch die Zulassung ließ in Europa auf sich warten. Die EU-Zulassung stützt sich auf frische Daten.
Das Medikament (Handelsname Padcev®) wird laut Fachinformation als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit lokal fortgeschrittenem und/oder metastasiertem Urothelkarzinom eingesetzt, die zuvor eine platinhaltige Chemotherapie erhalten haben und mit Checkpoint-Inhibitoren behandelt wurden. In einer aktuellen Phase-III-Studie verlängerte Enfortumab-Vedotin in der o. g. Indikation im Vergleich zur Standardchemotherapie (Docetaxel, Paclitaxel oder Vinflunin) das Überleben der Probanden signifikant.
Die empfohlene Dosis beträgt 1,25 mg/kg (bis zu einem Maximum von 125 mg für Patienten ≥ 100 kg). Das Mittel wird über 30 Minuten an den Tagen 1, 8 und 15 eines insgesamt 28 Tage dauernden Zyklus als Infusion gegeben. Die Gabe erfolgt bis zur Erkrankungsprogression oder bis eine inakzeptable Toxizität erreicht ist.
Zu den unerwünschten Nebenwirkungen gehören Hautreaktionen unterschiedlicher Schwere. Patienten sollten mit Behandlungsbeginn auf derartige Symptome überwacht werden. Außerdem kann es zu Hyperglykämien, peripherer Neuropathie und Augenerkrankungen kommen. Frauen, die mit dem Konjugat behandelt werden, sollten auf eine sichere Verhütung achten; Männer sollten während und bis zu 9 Monate nach der Behandlung kein Kind zeugen. Die Dosisreduzierung bei Nebenwirkungen gibt der Hersteller wie folgt an:
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