Wir haben euch zum Thema Kardiologie befragt – und ihr habt geliefert. Wie die DocCheck Community zu kardiologischen Fragen steht, lest ihr in der Auswertung unserer Umfrage.
Unser Cardio Camp nähert sich dem Ende. Und weil wir euch Anfang der Woche gefragt haben, wie ihr zum Fachgebiet Kardiologie steht, wollen wir euch die Ergebnisse unserer Umfrage nicht vorenthalten.
Insgesamt 366 Menschen haben sich durch unsere Umfrage geklickt – knapp die Hälfte von ihnen waren Ärzte. Was auffällt: Viele von euch fühlen sich bei kardiologischen Fragestellungen nicht besonders fit. Nur knapp 22 % der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie sich gut informiert fühlen.
Wir fragten euch auch, in welchen Bereichen ihr gerne noch mehr Wissen hättet. Besonders häufig wurden hier Rhythmologie/Rhythmusstörungen genannt. Auch die Herzinsuffizienz, EKG-Diagnostik und Medikation waren ganz vorne mit dabei.
Auf die Frage, ob präventiv-kardiologische Leistungen besser erstattet werden sollten, antworteten 91 % der Befragten mit „Ja“ – hier sehr ihr also eindeutig Handlungsbedarf. Auch wollten wir wissen, welche Aspekte ihr verbessern würdet. Ein Allgemeinmediziner wünscht sich „neue Trop[onin] Test Verordnung, kostenlose Fortbildungen des EKG für MFA“. Generell wünschten sich viele Teilnehmer regelmäßige EKG-Schulungen für sich selbst oder ihre Kollegen/Mitarbeiter.
Ein Kardiologe schreibt: „Patienten sollten finanziell entlastet werden, wenn sie nachweisen, daß sie präventiv handeln. Es müßte viel mehr Kardiologen geben, die mit einem entsprechenden Budget ausgestattet werden sollten. Die Kassen sollten grundsätzlich mehr in Prävention investieren, statt das Geld für Dinge ausgeben, wo das Kind schon in den Brunnen gefallen ist oder die Pharmaindustrie zu füttern. [...] Die Ernährungsberatung sollte ebenfalls mehr gefördert werden und in den Focus der Medizin rücken. Sie ist das A und O der medizinischen Prävention. Unser System sollte an der Gesundheit verdienen und nicht an der Krankheit!“.
Viele Hausärzte wünschen sich mehr Sport- oder Ernährungsprogramme für Patienten und auch sich selbst mehr Zeit, um diese zu beraten. Screenings und Checks sollten von den Kassen finanziert werden, hier werden Labordiagnostik und EKG besonders häufig genannt. Ein angehender Herzchirurg wünscht sich ebenfalls eine bessere Erstattung im Bereich Vorsorge: „Verschreiben von körperlicher Aktivität (Fitnessstudio, Sportgruppe, etc. je nach Patient/in), Ernährungsberatung (abhängig vom sozioökonomischen Status), effektive Nikotinentwöhnung, sonstige Risikofaktormodifizierung“ – und damit ist er nicht alleine.
Beim Thema Wearables herrscht nicht so viel Einheit. Wir fragten euch, ob ihr euren Patienten smart devices/Smartwatches für die Prävention bzw. Früherkennung empfehlt. Mit „Ja“ antwortete hier knapp ein Drittel der Befragten.
Unter Kardiologen scheint dieser Trend schon angekommen zu sein – im allgemeinen scheint es hier aber auch noch viel Skepsis bzw. Unkenntnis zu geben. Mehr zum Thema Wearables in der Kardiologie findet ihr auch hier:
Diejenigen unter euch, die Smartwatches und Fitnesstracker schon empfehlen, tun das meist bei Patienten mit (Verdacht auf) Herzrhythmusstörungen oder zur Überwachung von Blutdruck und Puls. Auch empfehlen manche von euch die Tools schon Menschen mit Risikofaktoren wie Übergewicht oder Diabetes oder zur Selbstüberwachung beim Training.
Zuletzt haben wir euch gefragt, zu welchen Themen ihr euch vermehrt Beiträge auf DocCheck wünschen würdet. Hier wurden besonders häufig „Therapie und Prävention“ genannt – aber auch einige speziellere Themen. Wir werden uns bemühen, einige davon in Zukunft aufzugreifen.
Danke für eure rege Beteiligung!
Bildquelle: Emily Morter, Unsplash