Am Freitag ist bei uns häufig „Freaky Friday“. Das bedeutet, dass deutlich mehr schräge Typen vorbeikommen oder anrufen. Vergangene Woche gab es mal wieder ein Highlight.
Den Beginn machte eine Anruferin, die deutlich alkoholisiert auf mein „Vorstadtapotheke, Apothekentheater, guten Tag!“ direkt mit „Mein Arschloch brennt!“ antwortete (zur Erklärung: Ja, sie meinte wirklich ihren Schließmuskel). Fast hätte ich direkt aufgelegt, weil ich dachte, es handelt sich um einen obszönen Anruf, doch dann sprach sie weiter. Der Anruf war tatsächlich ernst gemeint.
So eruierten wir dann gemeinsam, welche Gründe für das Brennen verantwortlich sein könnten und was sie dagegen tun kann. Doch bei ihrem ersten Satz wäre mir beinahe der Unterkiefer runtergefallen. Etwas direkt, die gute Frau.
Kaum hatte ich aufgelegt, klingelte es wieder. Am anderen Ende der Leitung befand sich wieder eine Dame, die uns bat, doch wenigstens das Fenster zu schließen, wenn wir schon kiffen müssten. What …? Nach ein paar Erklärungsversuchen hatte ich sie hoffentlich davon überzeugt, dass sie sich verwählt haben musste. Nein, wir sind nicht die WG in der Friedrichstraße. Puuuh!
Nach den beiden Anrufen hatte ich erst einmal genug vom Telefondienst. Ich möchte mit fremden Menschen weder über ihre Sexpraktiken, noch über Drogenmissbrauch sprechen, sondern nur noch ganz normal beraten – ist das zu viel verlangt? Jedenfalls war es ein typischer Freitag, an dem wir immerhin viel zu lachen hatten.
Bildquelle: Luke Southern, unsplash