Das Mitteilen einer Krebsdiagnose stellt sowohl Ärzt:innen als auch Patient:innen vor eine schwierige Situation. Da ist es nicht verwunderlich, dass es häufig zu Missverständnissen und ungeklärten Fragen kommt. Prof. Dr. Jalid Sehouli und drei von Krebs betroffene Menschen diskutieren das Thema im Rahmen der YES!CON.
Wussten Sie, dass etwa 2,5 Minuten nach dem „Sie haben Krebs!“ gehört wurde, Patient:innen meist nicht mehr in der Lage sind, weiteren Input aufzunehmen? Die Betroffenen berichten von dem Gefühl einer inneren Leere. Stille ist auch für Ärzt:innen in solchen Momenten schwer zu ertragen, aber es darf geschwiegen werden. Komplizierte Aufklärung zum Krebs, oder dem weiteren Therapieverlauf, haben zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn. Zwischen Diagnosestellung und weiteren fachlichen Erklärungen sollte Zeit liegen. Zeit, in der sich Patient:innen Gedanken machen, sich Fragen notieren und Beistand organisieren können. Psychoonkolog:innen können eine hilfreiche Stütze sein. Durch das Festlegen eines Termins für die darauffolgenden Tage, können Fachärzt:innen den Patient:innen ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen vermitteln, und Patient:innen fühlen sich dadurch weniger alleine gelassen.
Ärzt:innen haben, im Gegensatz zu Patient:innen, die Möglichkeit, sich auf ein solches Gespräch vorzubereiten. Sie stehen vor der besonderen Herausforderung, in dieser Situation das richtige Maß an Empathie aufzubringen und den Patient:innen auf „Herzenshöhe“ zu begegnen. Gute Kommunikation ist erlernbar, und kann in entsprechenden Lehrgängen für Ärzt:innen trainiert werden, denn nicht immer ist Kommunikation ein Teil des Medizinstudiums.
Generell lässt sich festhalten, dass die Diagnose Krebs eine vertrauensvolle, authentische Beziehung zwischen Ärzt:innen und Patient:innen notwendig macht und sollte, wie die Therapie, Bestandteil einer umfassenden Behandlung sein. Schauen Sie sich das Video der Diskussion in voller Länge auf unserer Plattform „Das K Wort“ an! Dort erhalten Sie weitere nützliche Tipps rund um das Thema „Leben mit Krebs“, die Sie Ihren Patient:innen mit an die Hand geben können. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
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