Die Zahl der Erkrankten, die an Morbus Parkinson leiden, sind rückläufig. Dies bestätigt eine aktuelle Versorgungsstudie – doch sie zeigt auch, wo sich eklatante Unterschiede bilden.
Morbus Parkinson ist nach Alzheimer die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Zu den Symptomen zählen vor allem Einschränkungen der Bewegung, Tremor sowie Hypertonie und Stoffwechselstörungen. Außerdem treten häufig Depressionen und weitere psychische Erkrankungen als Begleiterkrankungen auf.
Trotz der fortschreitenden Alterung der Bevölkerung, ist die Anzahl der Morbus Parkinson-Diagnosen in Deutschland leicht zurückgegangen. Das geht aus einer aktuellen Studie zur Versorgung der Betroffenen hervor. Während die Fallzahlen der Krankheit seit 2010 kontinuierlich angestiegen waren und 2016 den Höchststand erreicht hatten, sinken sie seitdem kontinuierlich. 2019 lag der Wert nur noch bei ca. 380.000 Erkrankten. Dabei zeigte sich auch ein Unterschied zwischen der Anzahl erkrankter Frauen und Männer: Während bei Frauen der Anstieg nur bis 2014 erfolgte und danach zurückging, verlief diese Entwicklung bei Männern verzögert. Dies hatte zur Folge, dass der weibliche Anteil an allen Morbus Parkinson von 54 % auf 50 % zurückging. Anhand der Studie lässt sich jedoch auch ein signifikantes Ost-West-Gefälle beobachten: Die Erkrankungslast ist in Ostdeutschland und im Saarland besonders hoch.
Dass die Prävalenz in ländlichen Kreisen höher als in städtischen liegt, ist erstmal auf demografische Strukturen zurückzuführen. Dennoch ist diese Entwicklung besonders für den Versorgungsbedarf relevant. „Dass die Parkinson-Krankheit mit einer Vielzahl insbesondere alterstypischer Erkrankungen vergesellschaftet ist, unterstreicht die Komplexität der medizinischen Versorgung dieser Patientengruppe. Die Behandlung erfordert einen intensiven Austausch zwischen den beteiligten Haus- und Fachärzten sowie Gesundheitsfachberufen. Das erhöhte Auftreten der Parkinson-Krankheit in ländlichen Regionen mit älterer Bevölkerungsstruktur rückt spezifische Versorgungsangebote in den Fokus, die an die regionalen Besonderheiten angepasst sind“, sagte Dr. Dominik von Stillfried, der die Studie in Auftrag gab. Die Studie zeigte weiterhin, dass 95 % der Patienten mit Parkinson vor allem hausärztlich versorgt werden, 60 % davon von Fachärzten der Nervenheilkunde oder der Neurologie.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung des Versorgungsatlas'. Hier findet ihr die Originalpublikation.
Bildquelle: Henry & Co, unsplash.