Um die körperliche Leistungsfähigkeit Ihrer Patient*innen wiederherzustellen und möglichen immunsuppressiven Nebenwirkungen vorzubeugen, sollte Sport zur Routine im Leben Ihrer Patient*innen werden. Nach einer Schonzeit von mindestens 3 Monaten und bei guter Wundheilung, kann mit leichten körperlichen Tätigkeiten, wie Spazierengehen, begonnen werden. Eine langsame Steigerung der körperlichen Aktivität wird empfohlen. Durch die Kontrolle der Herzfrequenz, etwa durch einen Pulsmesser während der Tätigkeit, können sich Ihre Patient*innen vor Überlastung schützen.
Für den weiteren Verlauf eignen sich besonders Ausdauersportarten wie Wandern, Gymnastik, Radfahren, langsames Jogging oder Walking.1 Darüber hinaus ist nach vollständiger Wundheilung auch Schwimmen eine gute Möglichkeit, die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Dabei sollte auf sauberes Wasser und die Desinfektion von Händen und Füßen nach einem Sauna- und/oder Schwimmbadbesuch geachtet werden. Stehende Gewässer sollten Ihre Patient*innen aufgrund der Infektionsgefahr meiden.2
Bei allen körperlichen Aktivitäten gilt: Ihre Patient*innen sollten lernen, auf ihr eigenes Körpergefühl zu achten, um rechtzeitig zu erkennen, wo die Grenzen ihrer körperlichen Belastungsfähigkeit liegen. Eine regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks und Pulses kann dabei unterstützen.2
Bei Beschwerden wie Schmerzen, Sehstörungen, Schwindel oder Übelkeit während einer sportlichen Betätigung, sollte diese sofort abgebrochen werden. Bei erhöhten Außentemperaturen, Fieber, Schmerzen oder starker Erschöpfung sollten Ihre Patient*innen grundsätzlich keinen Sport ausüben. Das gleiche gilt während oder ein bis zwei Wochen nach einem Infekt.2
Von Sportarten, die mit einem erhöhten Verletzungsrisiko oder unkontrollierten Bewegungen einhergehen, wird abgeraten. Auch beim Einsatz von Gegenständen, wie Tennisschläger oder bei intensivem körperlichem Kontakt und größeren Kraftanstrengungen, etwa Gewichtheben, ist Vorsicht geboten. Darauf sollte am Anfang komplett verzichtet werden. Wenn Sie während körperlicher Belastung Beschwerden wahrnehmen, sollten Sie Rücksprache mit Ihrem*Ihrer Ärzt*in halten, um Ihr neues Organ bestmöglich zu schützen.2
Und was ist mit Patient*innen, die sich schon vor der Transplantation schwer mit körperlicher Betätigung getan haben? Sie können durch einen Schrittzähler und an der Leistungsfähigkeit orientierten Schrittzielen motiviert werden, sich ausreichend zu bewegen. Empfehlen Sie Ihren Patient*innen auch geeignete Trainingsgruppen z.B. mit anderen Transplantierten. Die gegenseitige Motivation und der Austausch innerhalb einer Gruppe helfen, um auch langfristig am Ball zu bleiben. Auch für Patient*innen mit Zeitmangel findet sich ein passendes Sportprogramm für zu Hause.
Weitere patientengerechte Informationen zum Thema Sport finden sie unter www.transplant-wissen.de sowie in der Broschüre „Aktiv Leben“.
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