Wer es sich getraut hat in den letzten 2 Jahren zu verreisen, wird sich bestimmt mit den typischen Versicherungsarten, sprich Reiserücktritts- und Auslandskrankenversicherung, auseinandergesetzt haben. Immerhin gehören sie doch zu den Lieblingsversicherungen der Deutschen. Stiftung Warentest hat kürzlich ein paar der wichtigsten Versicherungen geprüft und geschaut, worauf man achten sollte und welche Versicherungen sinnvoll sind.
Das Kleingedruckte macht den Unterschied
Wichtig, wie immer im Versicherungsgeschäft, ist das Kleingedruckte. Wer nicht genau hinschaut, schließt eventuell einen Vertrag ab, der gar keinen Mehrwert bietet – z.B., weil Corona in den Versicherungsbedingungen überhaupt nicht genannt oder sogar explizit ausgeschlossen wird. Aber auch andere „Edge Cases“, also Spezialfälle, wie ein positiver PCR-Test vor Reiseantritt oder eine Quarantäne-Anordnung müssen als Kosten- und somit auch als Versicherungspunkte bedacht werden.
Stiftung Warentest hat aus diesem Grund 130 Versicherungstarife getestet und drei Testsieger ermittelt. Die besten Tarife bieten die HanseMerkur, TravelSecure/Würzburger und Europ Assistance. Vor allem der erstere Versicherer, die HanseMerkur, ist im Bereich der AuslandsKVs bzw. Reiseversicherung stark vertreten und bietet hier ein All-In-One-Paket für eine Reisehöchstdauer von 56 Tagen am Stück je Reise. Der Tarif ist schon ab 18 EUR pro Jahr erhältlich. Eine Reiserücktrittsversicherung kann dabei gut und gerne um die 100 EUR kosten, wenn die Reisesumme bei ca. 3.000 EUR liegt.
Pauschalreisende haben noch einen Vorteil
Wer jedoch mit einer Pauschalreise unterwegs ist, muss schauen, dass er sich nicht überversichert. Denn, wenn das Auswärtige Amt eine Reisewarnung ausspricht, dürfen Veranstalter keine Stornogebühren tragen. Auch bieten Unternehmen wie TUI und Co. häufig von sich aus schon Covid-19-Absicherungen kostenlos zum Abschluss einer Reisebuchung an – immerhin ist die stark gebeutelte Reisebranche noch immer auf zahlungswillige Kunden angewiesen.
Lohnend sind Versicherungen, die über die normale Auslandskrankenversicherung hinaus gehen, daher am ehesten für Familien mit vielen Eventualitäten bzgl. krankheitsbedingten Ausfällen im Vorhinein oder bei besonders teuren Reisen, deren Kostenrahmen durch inkludierte Schutzpakete eventuell nicht gedeckt sind. Auch Individualreisende sollten stets prüfen, ob das finanzielle Risiko eines Ausfalls schwerer wiegt als die vergleichsweise geringere Versicherungsprämie.