Eine Krebsdiagnose, die möglichen Folgen einer Therapie und die Angst vor einer Wiederkehr oder Verschlechterung der Krankheit können für Patient:innen extrem belastend sein.1 Die Inzidenz von seelischen Leiden ist daher unter Krebspatient:innen deutlich erhöht im Vergleich zur Normalbevölkerung.2 Unbehandelt können sich psychische Probleme sogar negativ auf die Krebstherapie auswirken und zu einer geringeren Therapietreue, schlechterer Prognose und verminderter Lebensqualität führen.3,4 Vor allem in besonders belastenden Zeiten kann sich die seelische Belastung von Krebspatient:innen nochmals deutlich verstärken – das zeigte auch eine Studie während der COVID-19-Pandemie.5
Der psychoonkologischen Betreuung von Krebspatient:innen kommt daher ein besonderer Stellenwert zu. Die S3-Leitlinie „Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenen Krebspatient*innen“ empfiehlt, psychoonkologische Screenings frühestmöglich in angemessenen Abständen durchzuführen, wenn eine klinische Indikation besteht oder sich der Erkrankungsstatus der Patient:innen ändert (z. B. Wiederauftreten oder Fortschreiten der Erkrankung).6
Eine allgemeine Orientierung kann die Patientenleitlinie „Psychoonkologie - Was ist das?“ geben. Krebspatient:innen, Angehörige und Zugehörige bekommen damit einen patientengerechten Leitfaden zum Umgang mit einer Krebsdiagnose und einen Überblick über diverse Hilfsangebote an die Hand.7
Die Patientenleitlinie geht auf zahlreiche relevante Themen ein. Dabei werden nicht nur Entspannungsverfahren und Ergotherapie aufgegriffen, sondern auch E-Health Angebote und künstlerische Therapien vorgestellt. Patient:innen und Angehörige finden darin zudem Informationen über wichtige Adressen und Tipps für Gespräche mit dem Behandlungsteam.7
Eine weitere Anlaufstelle für Unterstützung können zum Beispiel verschiedene Selbsthilfegruppen sein. Diese bieten meist Seminare oder Gesprächskreise an, in denen sich Patient:innen mit anderen Betroffenen über ihre Erkrankung austauschen können oder bieten Informationen, die den Umgang mit der Erkrankung erleichtern können.
Auf den Websites des Selbsthilfe-Bunds Blasenkrebs e. V. und des Bundesverbands Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. sind beispielsweise spezielle Angebote bei uroonkologischen Erkrankungen verfügbar. Auf den Websites können Betroffene auch Kontakte zu lokalen Selbsthilfegruppen finden.
Darüber hinaus sollten Betroffene professionelle Unterstützung wahrnehmen. Das Portal Psychoonkologie Online bietet Online-Angebote, in denen Patient:innen geholfen wird, ihre seelische Belastung einzuschätzen. Dort können außerdem passende psychoonkologische Hilfsangebote in der Nähe gefunden werden. Auch über die Datenbank des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) lassen sich über 600 Adressen von psychotherapeutischen Ansprechpartner:innen finden, die eine von der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. anerkannte Weiterbildung in der Begleitung von Krebspatient:innen absolviert haben.
Auch Universitätskliniken und Krankenhäuser mit spezialisierten onkologischen Abteilungen bieten häufig psychoonkologische Unterstützung an. Patient:innen können sich ggf. auf den entsprechenden Websites über Angebote informieren oder direkt von ihrem behandelnden Arzt oder Ärztin an diese Stellen verwiesen werden.
Derartige Angebote bieten Hilfe, wenn die Krebsdiagnose den Alltag beherrscht und die Psyche belastet. Die Kosten werden in der Regel nach Antrag von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, wenn der/die psychoonkologische Therapeut:in über eine kassenärztliche Zulassung verfügt.8 Links in diesem Beitrag leiten Sie auf Inhalte Dritter weiter. Die Astellas Pharma GmbH hat diese externen Inhalte nicht überprüft und ist für sie nicht verantwortlich.
Referenzen:
MAT-DE-XTD-2025-00116 | Erstellt Mai 2025