In Sachen Resistenzentwicklung sind auch Landwirte und Tierärzte gefragt. Um den Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung weiter optimieren zu können, gibt es jetzt eine Fortbildungsplattform für beide Berufsgruppen.
VetMAB ist ein Projekt mit dem Ziel, den Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung zu minimieren. Die Fortbildungsplattform entstand in Zusammenarbeit des Instituts für Mikrobiologie und Tierseuchen der Freien Universität Berlin, der E-Learning Plattform Vetion.de und der Akademie für tierärztliche Fortbildung. Sie soll fundiertes Wissen in praxisorientierten E-Learning-Kursen zur Wirkung von Antibiotika, Entwicklung von Antibiotikaresistenzen und zur Verbesserung der Tiergesundheit vermitteln.
Der Bundesverband praktizierender Tierärzte schreibt hierzu auf seiner Homepage: „Allein Tierärzte sind durch ihr Studium qualifiziert, Arzneimittel bei Tieren richtig anzuwenden, um den Tierschutz für erkrankte Tiere zu gewährleisten und bei Nutztieren den Verbleib von Medikamentenrückständen in tierischen Lebensmitteln zu verhindern.“
Zwar stammten nachweislich die meisten Antibiotika-Resistenzen aus der Humanmedizin. Dennoch solle jeder Tierarzt verantwortungsvoll mit diesen Arzneimitteln umgehen und Tierhalter nachdrücklich auf die Gefahr der Resistenzentstehung bei fehlerhafter Anwendung hinweisen.
In bisher 20 Kursen können sich Halter und Großtierärzte zu Gesundheits- und Hygienemanagement, Fütterung und Stallklima bei Rind, Schwein und Geflügel informieren und fortbilden. Auch Grundlagenkurse werden angeboten.
„Eine nachhaltige Tierhaltung in Deutschland kann sicherlich nur bestehen, wenn der Einsatz von antibiotischen Wirkstoffen auf das absolute Mindestmaß beschränkt wird. Dies geht nur mit gesunden Tieren, die gesund bleiben. Dazu müssen Tierärzte und Landwirte gemeinsam handeln“, wird Prof. Axel Wehrend von der Justus-Liebig-Universität Gießen und Vorsitzender der Akademie für tierärztliche Fortbildung auf der Webseite von VetMAB zitiert. Deshalb sei VetMAB für beide Berufsgruppen konzipiert – damit sie gemeinsam für eine nachhaltige Nutztierhaltung sorgen könnten.
Zu den Fortbildungskursen kommt ihr hier.
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