In der Haustier-Umfrage wurden Tierhalter nach ihrer Stimmung befragt: Tierschutz und Aufklärung werden wichtiger, Produkte sollen nachhaltig sein und Tierärzte sind die Nr. 1 Quelle für Informationen – dicht gefolgt vom Internet.
Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie geben Haustiere vielen Menschen einen wichtigen Halt. Doch auch abseits des Pandemie-Geschehens genießen Tiere in menschlicher Obhut einen immer höheren Stellenwert. Die Haustier-Studie 2021 geht der aktuellen Stimmungslage auf den Grund und zeigt Trends der Haustierhaltung für die Zukunft auf.
Die wichtigsten Erkenntnisse: Tierschutz und eine artgerechte Haltung sind Themen, die Haustierhalter hierzulande stark beschäftigen und bei denen sie einen verstärkten Informationsbedarf sehen. Außerdem spielen die Herkunft von Rohstoffen und Umstände der Produktion sowie Aspekte der Nachhaltigkeit eine wachsende Rolle, wenn es um die Auswahl passender Futtermittel, Snacks oder entsprechenden Zubehörs geht.
Im Fragebogen der Studie wurden insbesondere Fragen der Beziehung des Menschen zum Haustier, zum Themenkomplex Gesundheit und Tierschutz und zur Nachhaltigkeit gestellt. Aber auch das Informationsverhalten, die Nutzung digitaler Services und die Rolle von Multiplikatoren, etwa Tierärzten oder Petfluencern, wurden abgefragt. Die Ergebnisse der Online-Umfrage umfassen Antworten von 1.240 Teilnehmern.
Hier die wichtigsten Erkenntnisse der Studie nach Themenblöcken:
96 Prozent der Befragten gaben an, dass Haustiere einen positiven Einfluss auf das körperliche und seelische Wohlbefinden des Menschen haben und 83 Prozent betonen die Bedeutung für den Nachwuchs, wenn sie der Aussage zustimmen, dass Haustiere insbesondere Kinder lehren, Verantwortung zu übernehmen. Für 80 Prozent der Befragten ist das Haustier ein Familienmitglied. Im Durchschnitt beschäftigen sich Haustierhalter in Deutschland täglich 2,9 Stunden mit ihrem Tier.
Gegenüber den Ergebnissen des Vorjahres hat sich die Einschätzung der Befragten hinsichtlich der Fachkenntnisse anderer Haustierhalter noch einmal verschlechtert. So gaben 57 Prozent (gegenüber 53 Prozent im Vorjahr) an, dass ihrer Meinung nach immer mehr Haustierhalter über unzureichende Fachkenntnisse rund um die artgerechte Haustierhaltung verfügen. 52 Prozent der Befragten sehen einen Bewegungsmangel bei Haustieren und nur 28 Prozent stimmen der Aussage zu, dass Haustiere überwiegend ihrer Art entsprechend gehalten werden. Demgegenüber lehnt die Mehrheit eine stärkere staatliche Reglementierung der Haustierhaltung ab und nur 28 Prozent stimmen dieser zu.
Was das Informations- und Kommunikationsverhalten betrifft, so fühlen sich 87 Prozent der Befragten sehr gut informiert. Bevorzugte Informationsquellen sind die Beratung und Aufklärung durch Tierärzte (63 Prozent), das Internet (57 Prozent) und Gespräche mit anderen Haustierbesitzern (50 Prozent). 76 Prozent halten eine Information für verlässlich, wenn sie wissenschaftlich bewiesen ist. Bei der Frage, durch welche Experten Tierhalter persönlich oder online Hilfe in Anspruch nehmen, belegen Tierärzte mit 88 Prozent bei der persönlichen Beratung den ersten Platz, gefolgt von Experten aus dem Fachhandel und Tiertrainer. Bei der Online-Beratung haben Futtermittelexperten mit 24 Prozent die Nase vorn. Influencer bzw. Petfluencer erreichen lediglich 6 Prozent (persönliche Beratung) bzw. 11 Prozent (Online-Beratung).
81 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass Haustiere gerade zu Zeiten der Corona-Pandemie vor Einsamkeit schützen. 68 Prozent sehen aufgrund illegalen Tierhandels negative Auswirkungen des Haustier-Booms auf den Tierschutz. Als größte Herausforderungen für die Haustierhaltung in Deutschland werden der illegale Handel von Haustieren (78 Prozent), die Qualzucht von Haustieren (65 Prozent) sowie die Sicherstellung des Tierwohls (58 Prozent) wahrgenommen.
Bei Kaufentscheidungen im Produktbereich für Haustiere spielen inzwischen viele unterschiedliche Einflussfaktoren eine Rolle. An erster Stelle rangiert die Qualität der Produkte (79 Prozent), gefolgt vom Preis-Leistungsverhältnis (68 Prozent). 44 Prozent der Befragten wären dazu bereit, für ein nachhaltig hergestelltes Produkt mehr zu bezahlen. Und hier sind es im Schnitt Mehrkosten von 15 Prozent, die Haustierhalter bereit wären zu zahlen. Rund ein Viertel der Befragten hat sich bereits mit alternativen Proteinquellen in der Haustierfütterung befasst. Sind es bisher lediglich 5 Prozent der Befragten, die alternative Proteinquellen füttern, so wären weitere 23 Prozent bereit dazu.
Die Corona-Pandemie hat auch in der Heimtierbranche zu einem sich wandelnden Einkaufsverhalten geführt. Allerdings gibt es offenbar noch eine hohe Zahl traditionell eingestellter Käufer. So gaben 68 Prozent der Befragten an, ihr Einkaufsverhalten während der Pandemie nicht geändert zu haben. Viele unter ihnen bevorzugen den stationären Einzelhandel. 20 Prozent der Befragten jedoch kaufen ihren Tierbedarf aufgrund der Pandemie-Situation vermehrt online ein.
Der Trend Gesundheit spiegelt sich auch in der Haustierhaltung wider: Haustiere machen / halten den Menschen gesund und haben einen positiven Einfluss auf das körperliche sowie seelische Wohlbefinden des Halters – Haustierbesitzer beschäftigen sich zunehmend mit ihrem Tier, im Durchschnitt mehrere Stunden täglich.
Insgesamt ist jedoch viel Aufklärungsarbeit zu leisten: Immer mehr Haustierhalter verfügen über unzureichende Fachkenntnisse rund um die artgerechte, den Bedürfnissen des Tieres entsprechende Haltung. Tierärzte und das Internet sind nicht zu unterschätzende Informationsquellen, die Wissen, nicht nur über die Haltung und -fütterung, vermitteln müssen.
Eine grafische Übersicht der Ergebnisse findet ihr hier.
Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung der takefive-media GmbH.
Bildquelle: Gemma Regalado, unsplash