Omikron ist in der Lage Antikörpern auszuweichen, die nach Infektion und Impfung gebildet wurden. Auch gegen mehrere therapeutische Antikörper ist die neue Variante resistent. Das zeigt jetzt eine deutsche Studie.
Die Omikron-Variante verbreitet sich mit besorgniserregender Geschwindigkeit. Schon bald könnte sie die derzeit weltweit dominierende Delta-Variante ablösen. Es ist aber nur wenig dazu bekannt, ob die gegenwärtig verfügbaren Impfstoffe und Medikamente gegen die Omikron-Varianten wirksam sein werden. Um die Wirksamkeit der Impfungen und therapeutischen Antikörpern einzuschätzen, hat ein Forschungsteam um Stefan Pöhlmann und Markus Hoffmann vom Deutschen Primatenzentrum – Leibniz-Institut für Primatenforschung in Göttingen untersucht, wie effizient die Omikron-Variante durch Antikörper von Genesenen und Geimpften neutralisiert wird. Eine Hemmung durch T-Zellen, die sich nach der Infektion bilden, ist noch zu untersuchen.
Das Team konnte zeigen, dass Antikörper von Genesenen die Omikron-Variante kaum hemmen. Auch die nach zweifacher Biontech-Impfung gebildeten Antikörper wiesen gegen die Omikron-Variante eine deutlich geringere Wirksamkeit als gegen die Delta-Variante auf. Eine bessere Hemmung wurde nach dreifacher Biontech-Impfung ebenso wie nach Kreuzimpfung mit AstraZeneca und Biontech beobachtet.
Außerdem konnte das Team zeigen, dass die meisten der in der Studie untersuchten therapeutischen Antikörper, die für die Behandlung von COVID-19 eingesetzt werden, nicht gegen die Omikron-Variante wirksam sind. Die Ergebnisse deuten jedoch auch darauf hin, dass eine dritte Immunisierung mit dem Biontech-Impfung (Booster) sowie eine Kreuzimmunisierung gut gegen die Omikron-Variante schützen könnten.
„Unsere Zellkulturstudien legen nahe, dass die meisten gegenwärtig für die COVID-19-Therapie verfügbaren Antikörper gegen Omikron wirkungslos sein werden. Sotrovimab ist eine Ausnahme und könnte ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Omikron infizierten Patienten werden“, schließt der Erstautor der Studie, Markus Hoffmann.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung des Deutschen Primatenzentrums – Leibniz-Institut für Primatenforschung. Die Originalpublikation haben wir euch hier und im Text verlinkt.
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