Hohoho! Schlechte Nachrichten gab es dieses Jahr schon genug. Daher hat Santa für euch – passend zum Fest – auch ein paar erfreuliche Nachrichten aus der Wissenschaft im Gepäck.
Weltweit werden Trockenwälder durch Abholzung und Landwirtschaft bedroht. Der Lebensraum vieler einzigartiger Spezies droht dadurch verloren zu gehen. Auch der Kakaoanbau spielt dabei natürlich eine Rolle. Dass es aber auch anders geht, zeigten jetzt Forscher aus Göttingen: Sie untersuchten Kakao-Agroforstwirtschaften im Nordwesten Perus in Hinblick auf die Vielfalt und Größe von Fledermaus- und Vogelpopulationen und fanden dabei Erfreuliches.
Bei den Forstwirtschaften handelte es sich um 12 kleine, organische Forste in der Nähe von Trockenwäldern. Es zeigte sich, dass Fledermäuse in den Agroforsten immer in größeren Gruppen anzutreffen waren als in den umliegenden Wäldern. Auch die Vogelpopulationen konnten zumindest in der Trockensaison vom Kakaoanbau profitieren, wenn Nahrung und Lebensraum im Wald knapp wurden: In der Nähe der Plantagen fanden sich in Trockenzeiten mehr Vögel als in den Wäldern. In der Regensaison verhielt es sich allerdings umgekehrt; die Artenvielfalt und Populationsgröße nahmen dort in Richtung des Waldes zu.
Kakao-Agroforstsysteme können Fledermäusen und Vögeln also einen alternativen Lebensraum bieten und gerade in den Trockenzeiten als „Oase“ dienen. Davon hat dann nicht nur die Fauna etwas: Auch die Kleinbauern, die die Agroforste bestellen, profitieren, da sich die Tiere oft von Insekten ernähren und so Schädlinge bekämpfen. Durch umweltfreundliche Kakao-Agroforstsysteme und parallelen Wiederaufbau, bzw. Erhaltung der Trockenwälder können also Mensch und Tier gewinnen.
Hier entlang geht's zur Originalpublikation.
Da hat sich das Metall aber richtig herausgeputzt! Japanischen Forscher gelang es, eine Palladium-Oberfläche mit einer wirklich einzigartigen Nanostruktur zu konstruieren: nämlich in Form von winzigen Weihnachtsbäumchen. Dies gelang über die elektrochemische Ablagerung des Metalls auf eine sogenannte GCE-Oberfläche; also die Oberfläche einer glasartigen Kohlenstoff-Elektrode (glassy carbon electrode).
Das wirklich Tolle daran: Die kleinen Palladium-Bäumchen sind nicht nur hübsch anzusehen, sie haben auch eine Funktion. Die vielen scharfen Ecken und Kanten der Nanostruktur führen zu einer erhöhten katalytischen Aktivität. Interessant ist dies beispielsweise für die Konstruktion von umweltfreundlichen Brennstoffzellen auf Basis von nachhaltigen und kostengünstigen Brennstoffen wie Ascorbinsäure (besser bekannt als Vitamin C).
Neugierig? Hier findet ihr die Originalpublikation.
Das Schlemmen an Weihnachten muss nicht nur mit einem schlechten Gewissen einhergehen. Die Ergebnisse einer japanischen Forschergruppe weisen darauf hin, dass bestimmte Inhaltstoffe im Essen sogar bei der Fettverbrennung helfen könnten: Sie fanden im Mausmodell eine direkte Korrelation zwischen ‚fat browning‘ und dem Konsum von Flavanolen.
Braunes Fettgewebe ist aufgrund einer erhöhten Anzahl an Mitochondrien verstärkt in der Lage, Kalorien zu verbrennen und so Hitze zu erzeugen. Durch die Stimulation des Sympathikus durch Kälte und Bewegung ist es möglich, die Umwandlung von weißem Fettgewebe zu braunem Fettgewebe anzustoßen. Im Kampf gegen Übergewicht und damit zusammenhängende Erkrankungen spielt die Aktivierung von braunem Fettgewebe eine wichtige Rolle. Und diese ist anscheinend nicht nur durch Sport möglich, sondern auch durch Inhaltsstoffe in der Nahrung.
Bei den Flavanolen handelt es sich um polyphenolische Pflanzenmetaboliten, die beispielsweise in verschiedenen Obst- und Gemüsesorten wie Äpfeln, Grapefruit und Grünkohl vorkommen, aber auch in Kakao, Rotwein und Tee zu finden sind. In ihrer Studie verfütterten die Forscher Flavanole aus Kakao an Mäuse und untersuchten den Einfluss auf den Sympathikus und die Fettzellen. Die Gabe einer einzelnen Dosis führte zu einer erhöhten Konzentration von Adrenalin und Noradrenalin im Urin der Mäuse, was auf eine Aktivierung des Sympathikus hindeutet. Bei einer wiederholten Fütterung mit einer Dosis von 50 mg/kg über zwei Wochen hinweg zeigten sich merkliche Effekte: Anhand einer deutlich veränderten Zellstruktur, aber auch verschiedenen Biomarkern in den Gewebeproben, konnte demonstriert werden, dass das weiße Fettgewebe tatsächlich in braunes umgewandelt wurde.
Mehr Details gefällig? Hier findet ihr die Studie.
Dieses Jahr könnt ihr also mit gutem Gewissen bei den weihnachtlichen Leckereien zulangen. In diesem Sinne wünsche ich euch frohe Weihnachten!
Bildquelle: krakenimages, unsplash