Das UCV ist die schwerste Ausbildung der chronisch venösen Insuffizienz (CVI). Vor allem ältere Menschen sind von einem UCV betroffen, welches sich meist über Jahre schleichend entwickelt hat.1-3 Häufig haben Ulkuspatienten einen jahrzehntelangen Leidensweg hinter sich. Doch dank heutiger Erkenntnisse gibt es wirksame Therapiekonzepte, um das UCV zu behandeln.
Doch fangen wir am Anfang an: Wie genau entsteht ein UCV? In unseren Venen wird das sauerstoffarme Blut zurück zum Herzen transportiert. Dies passiert bei aufrechter Haltung in unseren Beinen gegen die Schwerkraft. Damit das Blut nicht zurückfließt, gibt es in den Venen die Venenklappen, die eine Ventilfunktion haben und das Blut genau daran hindern. Die Venenklappen können sich jedoch verändern – beispielsweise können sie ihre Elastizität verlieren – und dadurch kann sich das Blut in den Venen stauen. Dies hat Auswirkungen auf die Haut im Unterschenkel: Dort kann sich Flüssigkeit ansammeln, Stoffwechselprodukte werden nicht mehr abtransportiert und es bilden sich Ödeme. Wird nichts gegen die Abflussstörung getan, verschlechtert sich die Ernährungssituation der Haut weiter. Das Unterhautgewebe verhärtet sich und Ulcera cruris können entstehen.4
Die Basis für ein erfolgreiches Behandlungskonzept beim UCV bildet eine exakte Diagnose. Diese beginnt mit einer ausführlichen Anamnese. Dabei werden folgende Punkte abgefragt:4
Für die weitere Diagnostik wird die Lokalisation und die Form der Ulzera betrachtet. Meist bildet sich ein UCV am Knöchel, jedoch ist es auch möglich, dass es an anderer Stelle am Unterschenkel auftritt – dies sollte immer differenzialdiagnostisch abgeklärt werden.4 Wichtig ist außerdem die Beschaffenheit des Wundgrundes, denn schwarze Wundrandnekrosen können auf eine zusätzliche arterielle Durchblutungsstörung hinweisen und ein eitriger Wundgrund lässt vermuten, dass eine Infektion vorliegt.4
Weitere Fragen zur richtigen Diagnosestellung sind:4
Unerlässlich bei der Diagnosestellung sind außerdem die Erhebung des arteriellen und venösen Status. Beim arteriellen Status können die Temperatur der Extremitäten und die Palpation der Fußpulse einen Hinweis geben. Durch eine dopplersonografisch optimierte Blutdruckmessung wird der Knöchel-Arm-Druck-Index (KADI) gemessen – dieser Wert gibt Aufschluss darüber, ob eine Kompressionstherapie gefahrlos durchgeführt werden kann. Der venöse Status wird erhoben, um die exakte Lokalisation der Rückflussstörung zu ermitteln. Hier wird auf die Ultraschall-Doppler-Untersuchung zurückgegriffen.4
Etwa 70 % der Beinulzera entstehen in Folge einer CVI.2 Hier ist die Haut häufig warm und verhärtet. Nicht venöse Ursachen sind allerdings immer differenzialdiagnostisch auszuschließen. Beispielsweise könnte eine PAVK mit Verschluss kleinerer oder größerer Arterien vorliegen. In diesem Fall wäre die Haut eher kühl, blass und trocken. Weitere nicht venöse Ursachen können sein:4
Ein UCV kann nur dann abheilen, wenn das Ödem abgeklungen und der venöse Abfluss im Bein wieder in Gang kommt. Um das zu erreichen, bietet sich folgender Behandlungsablauf an:4
Das UCV ist und bleibt eine diagnostische und therapeutische Herausforderung – doch diese kann gemeistert werden. Lesen Sie hier mehr zur Kompressionstherapie beim UCV.
Referenzen: