Ich verstehe einfach nicht, was der Kunde von mir haben möchte. Auch Aufschreiben bringt uns nicht weiter. Und als wir dann zur Lösung kommen – naja, ich hätte es mir denken können.
Der Mann in der Apotheke steht mit Maske hinter der Plexiglasscheibe und murmelt auf mein freundliches „Guten Tag“ nur etwas wie „Kalanta“.
Ganze Sätze oder gar noch die Begrüßung werden ja heute echt überbewertet, aber mein Problem: Was will er?
„Entschuldigen Sie, könnten Sie das wiederholen? Was möchten Sie bitte?“
„Calentra!“
Nein, ich habe ihn nicht besser verstanden. Maske und Plexiglasscheibe helfen bei der Verständigung auch nicht. Nach noch einem Versuch nachzufragen: „Für was brauchen Sie es denn?“ steht auch fest, dass der Mann kaum Deutsch kann. Leider auch kein Englisch oder Französisch.
Ok – vielleicht klappt das: Ich halte ihm Stift (frisch) und Notizpapier hin und bitte ihn: „Könnten Sie es mir vielleicht aufschreiben?“
Er schreibt:
Yup. Auch das hilft mir nicht weiter. Er schreibt tatsächlich noch unleserlicher als ein Arzt (sorry).
Calendula? Calantura? Kalantra? Was?
Jetzt einigermaßen verzweifelt hole ich die Kollegin zur Hilfe – vielleicht versteht sie ihn besser oder hat eine Ahnung, was er will.
Weitere 3 Minuten später haben wir es dann.
Er will einen Kalender! Klar – die gibt’s ja schließlich wieder seit Oktober gratis in der Apotheke wie immer, oder?
Boah.
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