Mitten in der Nacht, zu viele Patienten und dann ist auch noch die Stations-Schublade mit den Antibiotika leer – ein Albtraum. Unser Spicker für die Kitteltasche hilft euch, in solchen Momenten einen kühlen Kopf zu bewahren.
Es ist 2:30 Uhr nachts und der Rettungsdienst bringt einen Patienten mit Sepsis in Eure ZNA. Atemweg sichern, Hämodynamik optimieren, Antibiose verabreichen. Vermutlich die drei wichtigsten Dinge in dieser Situation. Letzteres verlangt auch die S3-Leitlinie Sepsis – Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge. Dort heißt es nämlich: „Wir empfehlen, dass die Verabreichung von intravenösen Antiinfektiva so schnell wie möglich, idealerweise innerhalb einer Stunde, nach der Diagnose einer Sepsis oder eines septischen Schocks erfolgt.“ So weit, so klar. Nur welche Antibiose ist nun die richtige für genau diesen Patienten mit genau diesem Fokus?
Viele Kliniken haben mittlerweile eigene Nachschlagewerke für eine kalkulierte Antibiotika-Therapie und wenn es einen Erregernachweis gibt, dann bespricht man die Wahl des besten Antibiotikums im Zweifelsfall (oder vielleicht sogar routinemäßig) mit einem Mikrobiologen. Aber was tun, wenn es entsprechende Nachschlagewerke nicht gibt, der Dienst ohnehin schon stressig ist und weil einfach zu viele zu kranke Patienten auf einmal da sind, ich nicht weiß, wo mir der Kopf steht?
Für eine schnelle Übersicht, welche Substanz bei welchen Erregern wirksam ist, hat Alex Psirides (@psirides) eine schöne Übersicht in Form einer etwas groß geratenen Pocketcard erstellt. Diese haben wir mit seiner freundlichen Erlaubnis übersetzt und hier ist sie. Welches Präparat wirkt gegen welche Erreger? Welche Präparate könnten Alternativen sein, wenn nachts um 2:30 Uhr die Schublade im Antibiotika-Schrank plötzlich leer ist und die Nachbarstation oder Apotheke nicht helfen können? All das gibt es auf einen schnellen Blick.
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