Nicht nur in unserer Apotheke begegnen sie mir: Gefälschte Impfausweise. So langsam frage ich mich, wie viele der sogenannten Impfdurchbrüche da draußen wirklich welche sind – und warum selbst Ärzte schwurbeln.
Wer vertraut noch einem Impfnachweis, sei er nun digital oder in Papierform? Ich jedenfalls nicht mehr.
Zu oft ist (nicht nur) bei uns in der Apotheke inzwischen versucht worden, uns zu linken, übers Ohr zu hauen und zu veräppeln. Seien es gefälschte Stempel, gefälschte Chargenaufkleber, falsche Impfpass-Seiten, die von anderen einfach mit reingeklemmt werden, Impfungen, die angeblich in geschlossenen Impfzentren durchgeführt wurden oder dergleichen Tricks mehr. Ich bin es leid.
Und dabei sind es nicht mal Unbekannte. Oder Menschen, die ganz woanders leben und keinen Bezug zu uns haben, nein! Es sind Nachbarn, freundliche junge Leute mit kleinen Kindern, nette Zeitgenossen. Ich verliere gerade das Grundvertrauen in meine Kundschaft. Je stärker die Daumenschrauben für Nichtgeimpfte angezogen werden, umso mehr häufen sich die Fälle.
Mir stellen sich gerade alle Nackenhaare auf, wenn wieder jemand mit seinem kleinen gelben Büchlein die Apotheke betritt und um Digitalisierung bittet. Ich will gar nicht wissen, wie viele gefälschte Pässe da im Umlauf sind, und wie viele Impfdurchbrüche gar keine sind. Ich möchte jedenfalls nicht mehr mit der Polizei reden deshalb. Bitte nicht.
Und wenn wir schon beim Thema falsche Impfungen sind – bei uns im Nachbarort gibt es einen Arzt, der nachweislich ein Coronaleugner und Impfgegner ist. Trotzdem impft er seine Patienten. Seltsam, nicht wahr? Das Gerücht geht um, er fragt vorher, ob sie Comirnaty® haben möchten oder seine „Spezialimpfung“. Der Impfstoff landet dann im Müll, und der Patient erhält den ersehnten Aufkleber in seinen Impfpass. Super, oder?
Manchmal möchte man an der Welt verzweifeln. Warum sind die Menschen so?
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