Status spielt in der transkulturellen Psychotherapie eine wichtige Rolle, da statushöhere Personen sich in menschlichen Interaktionen in der Position befinden, Realität definieren und durchsetzen zu können. Strukturell findet man bei Betrachtung der geltenden Standards für die psychosoziale Versorgung, dass diesen meist eine westlich geprägte Sicht zugrunde liegt und diese in ihrer Entstehung zwar empirisch häufig gut belegt, aber auch kulturgebunden sind. Hinzu kommt, dass die empirischen Belege vieler psychologische Ansätze sich auf westlich sozialisierte Patientengruppen beschränken. Die Anwendbarkeit solcher Studienergebnisse ist daher auf Personen aus nicht-westlichen Kulturen problematisch, aufgrund von fehlender empirischer Daten zu Personen aus anderen Kulturen aber häufig ohne evidente Alternative.
Siehe hierzu: Lersner, Ulrike von; Kizilhan, Jan Ilhan: Kultursensitive Psychotherapie 1. Auflage, 2017, Seite 18.