Die Einnahme von Antibiotika kann die Wirkung von Kontrazeptiva wie der Pille außer Kraft setzen. Eine neue Ausgabe der Arzneiverordnung in der Praxis gibt nun einen Überblick über korrekte Aufklärung und Empfehlungen.
Bei der gleichzeitigen Einnahme von Antibiotika und oralen Kontrazeptiva kann es zu Wechselwirkungen kommen, die eine zuverlässige Verhütung gefährden. Das Antibiotikum Rifampicin beispielsweise beschleunigt den Stoffwechsel und kann so den Verlust der empfängnisverhütenden Wirkung der oralen Kontrazeptiva auslösen.
Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft betont daher in einer aktuellen Arzneiverordnung in der Praxis, wie wichtig eine Aufklärung über ein mögliches Pillenversagen ist und spricht sich für eine individuelle Beratung zu zusätzlichen Verhütungsmethoden aus. Auch die Einnahme von Antibiotika bei Harnwegsinfektionen wird in der Übersichtsarbeit angesprochen: Die Autoren betonen, dass für die Behandlung leichter Infektionen mit den empfohlenen Wirkstoffen ausreichende Möglichkeiten für eine rationale Antibiotikatherapie zur Verfügung stünden. Auch würden aktuelle Studienergebnisse für die Eignung von Nitrofurantoin und Pivmecillinam sprechen.
In der aktuellen Ausgabe findet sich außerdem der Hinweis auf einen Rote-Hand-Brief zum Risiko venöser Thromboembolien unter kombinierten hormonalen Kontrazeptiva, der vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) veröffentlicht wurde.
Dieser Text basiert auf einem Beitrag der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Die Arzneiverordnung in der Praxis haben wir euch im Text und hier verlinkt
Bildquelle: Reproductive Health Supplies Coalition, unsplash