Multimedial und multiplikatorisch verbreitete Nachrichten: "Für seinen COVID-Totimpfstoff „Nuvaxovid“ (NVX-CoV2373) hat der Hersteller Novavax die EU-Zulassung beantragt. Es wäre der erste Totimpfstoff gegen COVID und der fünfte in der EU zugelassene. Die EMA will nun innerhalb weniger Wochen über den Antrag entscheiden, wie die Behörde mitteilte. Dies sei nur möglich, weil der Impfstoff in einem Rolling Review-Verfahren bereits seit Februar geprüft werde"; hier beispielhaft
https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/COVID-Totimpfstoff-Antrag-auf-EU-Zulassung-gestellt-424548.html
suggeriert, dass die vier anderen in der EU bereits zugelassenen und anwendbaren überwiegenden m-RNA-Vakzine quicklebendig sein könnten.
Dem ist nicht so!
Headline und Intro "NovavaxCOVID-Totimpfstoff: Antrag auf EU-Zulassung gestellt - Könnte ein Totimpfstoff gegen COVID-19 Impfzweifler überzeugen?" ist wohl ein verbales Zugeständnis an Fußballprofis, deren medizinisch-infektionsepidemiologischer Horizont gerade zu "Das Runde muss ins Eckige" reicht, für Medizin- und Versorgungs-ferne Fernsehphilosophen, für eine Sirene der Linken, für einen selbsternannten, links-anti-autoritären Medienmogul und für einen fundamentalistisch-veganen Koch, der nicht verwirrt genug war, um gezielt von einer Verehrerin bei der Generalstaatsanwaltschaft Berlin rechtzeitig gewarnt trotz Haftbefehl in der Türkei unterzutauchen.
Auch spectrum.de klinkt sich ein. Unter dem Titel "ADJUVANZIEN: Warum der Novavax-Impfstoff einen Wirkverstärker braucht"
https://www.spektrum.de/news/adjuvanzien-wirkverstaerker-novavax/1932373
wird die öffentliche Verwirrung um "Totimpfstoffe" komplettiert: "Anders als die bisherigen Impfungen funktioniert das neue Vakzin nach einem klassischen Wirkprinzip. Deswegen ziehen viele Menschen es den Erbgut-Impfstoffen vor - wohl zu Unrecht."
spektrum.de weiter zu: "Die Rolle der Adjuvanzien
Es gibt aber einen entscheidenden Unterschied: Die Nanopartikel enthalten keine Erbsubstanz, und dadurch verursacht diese Impfung weniger Nebenwirkungen, denn RNA oder DNA [um die es bei m-RNA überhaupt nicht geht], die in echten Erregern enthalten sind, verursachen eine heftige Impfreaktion. Dass diese bei proteinbasierten Impfstoffen schwächer ausfällt, ist jedoch nicht nur ein Vorteil. Sie weist auf die geringere Aktivierung der angeborenen Immunantwort hin – und diese befördert auch die Antikörperproduktion."
»Bei stark aufgereinigten Impfstoffen fällt weg, was oft zu einer Aktivierung des angeborenen Immunsystems führt – zum Beispiel die Reste von Erbsubstanz«, sagt Eberhard Hildt, Leiter der Abteilung Virologie am Paul-Ehrlich-Institut (PEI), der deutschen Zulassungsbehörde für Impfstoffe" als irreführende Falschaussage.
Weiter spektrum.de: "Wegen dieser geringeren Aktivierung werden diesen und vergleichbaren Impfstoffen häufig Wirkverstärker, auch Adjuvanzien genannt, zugesetzt." »Viele werden seit Jahrzehnten verwendet und haben ein gutes Nutzen-Risiko-Verhältnis«, sagt Hildt. "So etwa die Aluminiumsalze, die zum Beispiel in Vakzinen gegen Keuchhusten, Tetanus und Diphtherie millionenfach verimpft wurden und werden. Zwar behaupten Impfgegner, Aluminiumsalze in Impfstoffen seien gesundheitsschädlich. Tatsächlich fanden Metastudien jedoch keinen Zusammenhang mit dauerhaften oder schwer wiegenden Nebenwirkungen oder mit Allergien"..."Neuere Adjuvanzien enthalten oft Saponine, die auch Novavax für den Covid-19-Impfstoff verwendet. Bei Novavax sind diese allerdings in völlig neuer Form enthalten, nämlich in Form von Nanopartikeln, die aus Saponinen einerseits und herkömmlichen Membranbestandteilen, den Phospholipiden, andererseits bestehen.
Bewährtes Prinzip in neuer Form
Doch all diese Wirkverstärker haben eine kuriose Gemeinsamkeit: Niemand versteht so recht, wie sie wirken."
»Novavax verwendet einen Wirkverstärker aus einem Seifenbaumextrakt, von dem wir nicht genau wissen, worauf seine Wirkung beruht«, sagt Christian Münz, Professor für virale Immunbiologie an der Universität Zürich.
Das Deutsche Ärzteblatt ist da genauer: "Valneva konnte bei der Herstellung von VLA2001 auf die Technologie zur Produktion ihres Impfstoffes Ixiaro gegen die japanische Enzephalitis zurückgreifen, der ebenfalls in Vero-Zellen hergestellt wird. Als Adjuvanzien wurden VLA2001 Alaun und CpG 1018 zugesetzt. Alaun besteht aus Aluminiumhydroxid und ist ein älteres Mittel zur Impfstoffverstärkung. CpG 1018 ist eine Entwicklung des Herstellers Dynavax Technologies aus Claymont/Delaware. Es handelt sich um einen Toll-like-Rezeptor-9-Agonisten, der bereits in dem zugelassenen Hepatitis B-Impfstoff Heplisav B enthalten ist."
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/128234/SARS-CoV-2-Europaeischer-Impfstoff-aus-inaktivierten-Viren-besteht-Phase-3-Test
https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/kurzmeldungen/de/das-sollten-sie-ueber-impfstoffe-wissen beschreibt in Übereinstimmung mit der multimedialen Berichterstattung:
"• Lebendimpfstoffe bzw. Lebend-attenuierte-Impfstoffe
• Totimpfstoffe, zu denen Ganzvirus-, Untereinheiten- (Subunit-) und Spaltimpfstoffe gezählt werden
• Vektorimpfstoffe
• mRNA-Impfstoffe...
Was sind mRNA-Impfstoffe?
Bei diesen Impfstoffen werden keine Krankheitserreger oder deren Bestandteile (Antigene) für die Immunisierung benötigt. Durch die Impfung wird den Zellen im Muskelgewebe in Form einer mRNA (messenger-RNA bzw. Boten-RNA) nur die Information für die Herstellung einzelner Antigene übertragen...Da es sich nur um einzelne Proteine handelt, die von den Zellen hergestellt werden, ist mit dieser Methode keinerlei Infektionsrisiko vorhanden."
Ich und sicher viele Andere wäre allen multimedialen Medizinpublikationen äußerst dankbar, wenn sie mit ihren Berichterstattungen über "Neue Totimpfstoffe" nicht den Eindruck erwecken würden, m-RNA-Vakzine wären so etwas wie die "Untoten" der Anti-Corona-Impfstoffe.
m-RNA-Vakzine sind definitiv keine "Untoten" Anti-COVID-19-/-SARS-COV-2-Impfstoffe!